Vögel, Kängurus, Schildkröten: Riesige Tierarten in Australien durch Menschen ausgerottet

Mehr als 85 Prozent der riesigen Säugetiere, Vögel und Reptilien in Australien seien kurz nach dem Auftauchen der menschlichen Spezies ausgestorben, heißt es in am Freitag im Fachblatt "Nature Communications" veröffentlichten Studie. Das Artensterben sei binnen gerade einmal 4000 Jahren vonstatten gegangen.
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Schildkröte (Symbolbild)Foto: Mark Kolbe/Getty Images
Epoch Times20. Januar 2017

Australien wurde einst von einer Reihe riesiger Tiere bevölkert wie etwa acht Meter lange Eidechsen, knapp eine halb Tonne schwere Kängurus oder Schildkröten von der Größe eines Autos. Ausgerottet wurden sie laut einer neuen Studie nicht durch klimatische Veränderungen, sondern durch die Ankunft des Menschen auf dem Fünften Kontinent.

Mehr als 85 Prozent der riesigen Säugetiere, Vögel und Reptilien in Australien seien kurz nach dem Auftauchen der menschlichen Spezies ausgestorben, heißt es in am Freitag im Fachblatt „Nature Communications“ veröffentlichten Studie. Das Artensterben sei binnen gerade einmal 4000 Jahren vonstatten gegangen.

Betroffen waren unter anderem auch Vögel, die größer als Menschen waren, sowie Wombats, die so schwer wurden wie Nashörner. Vielfach handelte es sich bei den Mega-Tierarten um Pflanzenfresser.

Die Ursachen des massenhaften Artensterbens werden in der Wissenschaft stark diskutiert. 2013 war eine Studie im Fachmagazin „Proceedings of the National Academy of Sciences“ auf Grundlage von Fossilienfunden zu dem Schluss gekommen, die meisten Arten riesenhafter Tiere in Australien seien bei Ankunft des Menschen schon weitgehend ausgestorben gewesen. Die Forscher hatten klimatische Veränderungen als Ursache für das Artensterben ausgemacht.

In der neuen Studie wird hingegen das massenhafte Töten der riesigen Tiere genannt, insbesondere durch die Jagd auf Jungtiere. Die Wissenschaftler berufen sich dabei auf die Analyse von Ablagerungen, die bei Bohrungen im Indischen Ozean vor der Südwestküste Australiens zutage gefördert wurden.

Es handelt sich dabei um Schichten von Material, das vom Land aufs Meer geweht wurde, darunter Staub, Asche und Sporen eines Pilzes, der im Dung von pflanzenfressenden Tieren zu finden ist, führte die an der Studie beteiligte University of Colorado in Boulder aus. Die Wissenschaftler rekonstruierten auf dieser Grundlage das Klima und andere Lebensbedingungen vor bis zu 150.000 Jahren.

Der Pilz belege die Existenz riesiger Säugetiere im Südwesten Australiens bis vor rund 45.000 Jahren, führte der Wissenschaftler Gifford Miller von der University of Colorado aus. „Dann, in einem nur wenige tausend Jahre dauernden Zeitfenster, kollabierte die Megafauna-Population.“

Die Funde schlössen den Klimawandel als Ursache für das Artensterben aus, schlossen die Wissenschaftler. Vielmehr deuteten sie auf „Menschen als primären Ausrottungsgrund“ hin. (afp)



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