Tierschutzbund: Verbandspräsident droht mit Ausstieg bei „Initiative Tierwohl“ wegen Verbraucher- und Tierschutzbetrug

Anforderungen an die Tierhalter werden derzeit erarbeitet, sind aber nach Ansicht von Verbandspräsident Thomas Schröder "viel zu schwach".
Titelbild
Thomas Schröder (Deutscher Tierschutzbund)Foto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times24. August 2016

Der Deutsche Tierschutzbund droht, die Mitarbeit in der sogenannten Initiative Tierwohl von Handel, Produzenten und Landwirtschaft aufzukündigen und warnt vor Verbraucherbetrug.

Im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch) sagte Verbandspräsident Thomas Schröder: „Wir sind mit der Entwicklung der Initiative unzufrieden.“ Hintergrund des Ärgers ist die Frage, wie es in der kommenden Vertragsperiode ab 2018 mit der Initiative weitergehen soll, bei der hunderte Bauern für bessere Haltungsbedingungen im Stall Extrageld vom Handel bekommen.

Anforderungen an die Tierhalter werden derzeit erarbeitet, sind nach Ansicht von Schröder aber „viel zu schwach“. Würden jene so umgesetzt, „dann kann man nicht von mehr Tierwohl reden. Dann stehen wir vermutlich vor dem größten Verbraucher- und Tierschutzbetrug, den es in Deutschland je gegeben hat.“

Nach jetzigem Planungsstand orientiere sich die Initiative viel zu sehr an gesetzlichen Mindeststandards und gehe kaum darüber hinaus. „Das ist aus Tierschutzsicht nahezu unterirdisch“, so Schröder. Er wirft den Beteiligten unter anderem vor, allein die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe im Blick zu haben, nicht aber die eigentliche Frage des Tierwohls.

„Die Beteiligten wollen möglichst viele Schweine im System haben, da zählt nur Quantität, nicht Qualität.“ Der Tierschutzbund gehört dem Beraterausschuss der Initiative an. Ende Juni war bekannt geworden, dass die 2015 gestartete Initiative verlängert wird.

(dts Nachrichtenagentur)



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