Volksbegehren gegen Massentierhaltung erfolgreich – 103891 Brandenburger haben unterschrieben

Artgerechte Tierhaltung und den Stopp von industriellen Mastanlagen, das fordern die Initiatoren eines Volksbegehrens. 80.000 Stimmen wurden benötigt, damit sich das Landesparlament mit diesen Forderungen befassen muss. Am Donnerstag, 14.1 gegen 18.00 Uhr wussten die Initiatoren des Volksbegehrens Bescheid. Sie hatten es geschafft. Knapp 104000 Stimmen können sie heute präsentieren.
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Foto: volksbegehren-massentierhaltung.de
Epoch Times15. Januar 2016

Ein halbes Jahr lang konnten Brandenburger mit ihrer Unterschrift das Volksbegehren gegen Massentierhaltung unterstützen. Für die Gegner der Massentierhaltung ging gestern die 2. Etappe zu ende. Nach der Volksinitiative nun das Volksbegehren, für das mind. 80000 Unterschriften zusammen gekommen sein müssen. Am Donnerstag, 14.1 gegen 18.00 Uhr, wussten die Initiatoren des Volksbegehrens Bescheid. Sie hatten es geschafft. 104000 Stimmen können sie heute präsentieren. 

Michael Wimmer, Pressesprecher der Initiative erklärt: “Wir hatten eigentlich schon damit gerechnet, aber wissen tut man es natürlich nicht, wie die letzten Tage dann liefen. Offensichtlich hat das Thema so verfangen, die letzten Tage und unsere Arbeit die letzten Wochen.“ 

Ein halbes Jahr Arbeit steht hinter der Initiative. Seit Juli demonstrierten die Aktivisten immer wieder gegen industrielle Massentierhaltung, suchten das Gespräch mit den Brandenburger Bürgern und sammelten Unterschriften. Sie forderten konkret, dass das Land nur noch solche Betriebe fördert, die artgerechte Tierhaltung praktizieren, dass es verboten wird Schweinen den Schwanz abzuschneiden oder Hühnern der Schnabel. Beides ist gängige Praxis in großen Mastanlagen, weil sich die Tiere sonst gegenseitig behacken oder den Schwanz abbeissen, so die Begründung. 

Laut „Volksbegehren“ sollte ein Tierschutzbeauftragter ernannt werden und Tierschutzverbände sollten Klagerecht bekommen. Mit ihren Forderungen will die Initiative auch erreichen, dass die Tiere weniger Antibiotika bekommen, denn in Tierfabriken breiten sich Keime rasant aus. Um zu verhindern, dass der ganze Bestand erkrankt, werden Antibiotika oft an alle Tiere verabreicht, resistente Keime sind die Folge. Haben die Tiere mehr Platz und Abwechslung, dann sinkt die Gefahr, dass sie erkranken oder sich gegenseitig verletzen. Der Erfolg des Volksbegehrens ist ein Schritt in diese Richtung.

Pressesprecher Michael Wimmer ergänzt: “Man hat uns nicht ernst genommen und die Situation ist jetzt eine völlig andere. Wir gehen natürlich jetzt mit einem ganz anderen Bewusstsein rein und wir haben auch heute einen anderen Wissenstand.“

In Brandenburg war die Massentierhaltung die letzten 20 Jahre auf dem Vormarsch. Auch aktuell läuft ein Genehmigungsverfahren, eine Schweinemastanlage soll auf 80000 Plätze vergrößert werden. Dieses Ruder könnte das Volksbegehren herumreißen, den der Landtag ist jetzt gezwungen sich mit den Forderungen zu befassen. Lehnt er sie ab, dann kommt es zum Volksentscheid.

(mh)



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