UPDATE: Wetterdienst warnt vor Orkantief „Sabine“ – Bahn rät von Reisen zwischen Sonntag und Dienstag ab

Sturm "Sabine" nähert sich Deutschland: Ab Sonntag werden Orkanböen erwartet, insbesondere im Westen des Landes. Am Montag drohen extreme Orkanböen über 140 km/h in exponierten Lagen. Die Bahn reagierte mit einer eigenen Warnung und bietet Ersatzverkehr und Stornierungen an.
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Feuerwehrleute beseitigen einen umgestürzten Baum bei Flensburg. Ab 9. Februar warnt der Deutsche Wetterdienst vor einem starken Orkantief.Foto: Bejamin Nolte/dpa/dpa
Epoch Times7. Februar 2020

Ab Sonntag erfasst das atlantische Orkantief „Sabine“ weite Teile des Bundesgebiets, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Freitag im hessischen Offenbach mitteilt. Zu rechnen ist demnach mit gefährlichen Sturmböen von bis zu hundert Stundenkilometern.

„Das wird gefährlich“, warnte der Meteorologe Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst am Freitag. „Alles, was im Freien nicht niet- und nagelfest ist, sollte gesichert werden.“

Als Erstes werde das vom Atlantik kommende Orkantief „Sabine“ am Sonntag voraussichtlich gegen Mittag den Nordwesten Deutschlands treffen. An der Nordseeküste seien nach aktuellen Wettermodellen Orkanböen mit einer Geschwindigkeit von 120 Stundenkilometern zu erwarten. Während des Orkans kann es zu Gewittern kommen, vor allem an der Nordsee. Dort sind Sturmfluten möglich.

In den folgenden Stunden zieht das Sturmfeld weiter Richtung Süden. Am Abend wird „Sabine“ mit Windstärke elf (103 bis 118 Stundenkilometer) vermutlich die Linie Eifel, Niederrhein, Saarland erreichen und in der zweiten Nachthälfte zum Montag schließlich auch in Bayern ankommen. In den Staulagen der Mittelgebirge wird auch Dauerregen mit Mengen um oder über 25 l/qm binnen 12 h erwartet.

Heftige Windböen auch im Fachland

„Die gefährlichste Situation mit den höchsten Windspitzen in ganz Deutschland“ wird nach Einschätzung Friedrichs in der Nacht zum Montag erreicht, wenn sich zu dem Orkantief eine Kaltfront gesellt.

Selbst in den Niederungen können Böen dann die Windstärke elf bis zwölf erreichen. Noch heftiger wird sich „Sabine“ über den Bergen austoben: Mit 120 bis 150 Stundenkilometern werden die Böen in der Nacht zum Montag über die Gipfel fegen. Eine Vorhersage für den Brocken, den höchsten Gipfel im Harz, gehe sogar von 175 Stundenkilometern aus, so Friedrich.

Der Dauerregen verlagert sich im Lauf der Woche in Richtung Schwarzwald und Alpenrand, in Hochlagen fällt Schnee. In Staulagen sind markante Neuschneemengen (>10 cm in 12 h) möglich.

Besonders betroffen ist demnach praktisch flächendeckend das Gebiet der alten Bundesrepublik, in den ostdeutschen Bundesländern und Berlin fallen die Windgeschwindigkeiten größtenteils niedriger aus. Auch dort ist aber mit einzelnen schweren Sturmböen zu rechnen, im Bergland ebenfalls mit Orkanwinden der stärksten Kategorie zwölf.

Behinderungen am Montagmorgen zu erwarten

Der Straßen- und Bahnverkehr im ganzen Land wird aller Voraussicht nach stark beeinträchtigt: „Am Montagmorgen wird es zum Teil zu massiven Verkehrsbehinderungen kommen“, sagte Friedrich. „Man muss die Bevölkerung entsprechend warnen, aber von einem Horror- oder Monsterorkan kann nicht die Rede sein.“ „Sabine“ sei ein Winterorkan wie er etwa alle zwei Jahre vorkomme, aber kein „Rekordsturm“. So stark wie Kyrill (2007) oder Lothar (1999) werde „Sabine“ nicht.

Die Bahn rät von Fahrten zwischen Sonntag und Dienstag ab und bietet kostenfreien Ersatzverkehr und Stornierung an

Wegen des erwarteten schweren Wintersturms „Sabine“ rät die Deutsche Bahn von Fahrten zwischen Sonntag und Dienstag ab. Reisende sollten möglichst auf andere Tage ausweichen, erklärte der Konzern am Freitag. Alle Fernverkehrstickets für Sonntag, Montag und Dienstag könnten bereits am Samstag sowie mindestens bis zum 18. Februar benutzt werden. Auch eine kostenlose Stornierung sei möglich.

Dies gelte auch für Fahrkarten mit Zugbindung, führte die Bahn aus. Wer eine Sitzplatzreservierung gebucht habe, könne diese kostenfrei umtauschen. Die Bahn riet Reisenden außerdem, vor Fahrtantritt ihre gewählte Verbindung noch einmal im Internet, der Bahn-App oder über die Telefonhotline zu prüfen.

Am Montag ist noch nicht alles vorbei

„Das Ganze ist auch am Montagmorgen noch nicht vorbei“, erklärte der Meteorologe vom DWD. Im Lauf des Montags werde polare Meeresluft einströmen und Schauer und Wintergewitter mit sich bringen. Es können weiter Böen mit Windstärke elf über das Land fegen. Erst ab Montagabend und dann am Dienstag wird sich das Wetter allmählich beruhigen.

Ab der Stärke elf auf der Beaufort-Skala sprechen die Meteorologen von einem orkanartigen Sturm, ab 118 Stundenkilometern (Stärke zwölf) handelt es sich um einen Orkan. (afp)



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