Wie wirken Pestizide?

Pestizide sind Gifte mit gesundheitliche Langzeitfolgen
Von 24. Februar 2006

Was sind Pestizide?

Pestizide ist die allgemeine Definition für Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel.
Man gliedert die Pestizide nach ihrer Verwendung in verschiedene Gruppen. Die wichtigsten sind:

  • Fungizide (gegen Pilzbefall)
  • Insektizide (gegen Insekten)
  • Herbizide (gegen Unkräuter)
  • Molluskizide (gegen Schnecken)

Gesundheitsgefährdung durch Pestizide

Pestizide sind Gifte. Neben akuten Vergiftungen werden vermehrt gesundheitliche Langzeitfolgen beobachtet: Unfruchtbarkeit, Beeinträchtigungen des Immunsystems, Früh- und Fehlgeburten, Entwicklungs- und Verhaltensstörungen sowie chronische Schädigungen des Nervensystems und Krebserkrankungen werden wissenschaftlich dokumentiert.

Gesundheitsschäden (beispielsweise Krebs, Fortpflanzungsprobleme, Stoffwechselprobleme), die wir heute feststellen, sind teilweise auf Schadstoffeinwirkungen von vor 20-40 Jahren zurückzuführen. Noch ungeborene Babys im Mutterleib und Kleinkinder reagieren sehr empfindlich auf Umweltgifte. Pestizide schaden daher immer auch der Gesundheit der zukünftigen Generationen.

Allergieauslöser Pestizide

Allergien sind auf dem Vormarsch. Während noch in den 50er Jahren lediglich ein bis zwei Prozent der Bevölkerung an Allergien litten, sind es heute zwischen zehn und zwanzig Prozent. Ursachen für diesen Anstieg werden gerade auch in der gestiegenen allgemeinen Umweltbelastung gesehen. Auch Pestizide können Allergieauslöser sein; z.B. wenn sie an körpereigenes Einweiß gebunden werden.

Umwelthysterie oder Frühwarnsystem?

Gerade für von Pestiziden ausgelöste Allergien gilt, dass bereits sehr geringe Giftmengen genügen, um Wirkung zu zeigen. Andererseits treten diese Wirkungen nicht grundsätzlich auf, sondern nur bei einem bestimmten Prozentsatz von „empfindlichen“ Menschen.

Lange gab es keine gesicherten Erkenntnisse über Krankheitsverläufe und Symptome bei Menschen, die längere Zeit bestimmten Umweltschadstoffen ausgesetzt waren. Außerdem wurden die Gefahren, die von Umweltgiften ausgehen lange Zeit unterschätzt. Jetzt gibt es intensivere Forschungsarbeiten und Langzeitstudien, die die bisherigen Wissenslücken schließen.

Besonders Kinder betroffen

Das größte Allergierisiko müssen die Kinder tragen. Bereits heute leidet knapp jedes vierte Kind an mindestens einer allergischen Krankheit. Man geht in den kommenden 20 Jahren von einer Verdoppelung bis Verdreifachung der Allergiefälle aus. Außerdem führt die weite Verbreitung immer zahlreicherer, nicht ausreichend untersuchter Chemikalien, zu schwerwiegenden Krankheiten. Irreparable Störungen des Nerven- und Immunsystems, Entwicklungsstörungen und zunehmende Unfruchtbarkeit bei Frauen und Männern.

Kinder nehmen Pestizide leichter auf

Kinder atmen, essen und bewegen sich dreimal so viel wie Erwachsene. Kleinkinder haben keine sogenannte Blut-Hirnschranke, d.h. das Gift geht direkt ins Gehirn und wirkt auf die Nervenzellen. Die Hautoberfläche von Kindern ist – bezogen auf das Körpergewicht – fast drei Mal größer als beim Erwachsenen. Die Schadstoffaufnahme ist entsprechend höher.

Und Kinder wachsen. Werden z.B. das Gehirn oder die Geschlechtsorgane in einer kritischen Wachstumsphase von Pestiziden beeinflusst, kann es zu bleibenden Schäden kommen. Tierstudien belegen, dass nervengiftig wirkende Pestizide bleibende Veränderungen in der Struktur und in der Funktionsweise des Gehirns verursachen können, wenn das Gift nur an einem einzigen kritischen Tag in der Entwicklung einwirkt.

Wirkungen der wichtigsten landwirtschaftlich eingesetzten Pestizide

Endosulfan

Endosulfan ist eine besonders stabile chemische Verbindung. Das heisst, Endosulfan hält sich sehr lange. Im Zellversuch regte ein Chemikaliengemisch aus Endosulfan und anderen Pestiziden das Wachstum von Brustkrebszellen an.

Bei Tieren wurde eine Verringerung der Fruchtbarkeit, Verweiblichung der Männchen und verändertes Sexualverhalten festgestellt. Beim Menschen wird eine Abnahme der Spermienzahl diskutiert und eine Zunahme von Brust- und Hodenkrebs beobachtet. In Deutschland ist Endosulfan nicht mehr zugelassen, weil es stark fischgiftig ist und nur sehr schwer abgebaut werden kann.

Cypermethrin

Cypermethrin aus der Gruppe der Pyrethroide, eine besonders stabile umweltstabile chemische Verbindung wurde von der Weltgesundheitsbehörde als hochgiftig klassifiziert. Cypermethrin reichert sich im Fettgewebe an. Auch dieser Stoff ist im Körper hormonell wirksam und beeinflusst Fruchtbarkeit und Sexualität.

Procymidone

Procymidone ist ein Fungizid (Pilzgift). Es steht in hohem Verdacht, Krebserkrankungen auszulösen. Wissenschaftliche Studien geben an, dass Procymidone in das Hormonsystem von Tier und Mensch eingreift.

Pirimiphos-Methyl

Das akute Vergiftungsbild von Pirimiphos-methyl ist gekennzeichnet durch Leibschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Erregung, Krämpfe, Verwirrtheitszustände, Halluzinationen, Angst, Beklemmung, Bewußtlosigkeit, Koma. Der Tod kann durch Herz-Kreislaufversagen und/oder Atemlähmung sowie durch Lungenödem auftreten. Pirimiphos-methyl ist hochtoxisch für Bienen und Wasserorganismen.

Bifenthrin

Dieser Stoff steht laut der amerikanischen Zulassungsbehörde USEPA im Verdacht, Krebserkrankungen auszulösen. Er reichert sich im Fettgewebe an und ist hochgiftig für Wasserlebewesen.

Iprodione

Iprodione steht im Verdacht, krebserregend zu wirken. Gegenwärtig sind nur wenige ökotoxikologische Studien zu diesem Wirkstoff vorhanden. Es gilt vor allem als Gift für Wildtiere.

Pyrazophos

Dieses Pestizid hat eine ähnliche Wirkung wie das oben erwähnte Pirimiphos-Methyl.

Nuarimol

Ein Pilzbekämpfungsmittel. Es wird von der Weltgesundheitsorganisation als „slighlty hazardous“ eingestuft.

Chlorpyrifos

Das ist ein Insektizid (Insektenbekämpfungsmittel). Es wirkt auf das Nervensystem und kann bei akuter Vergiftung Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, enge Pupillen, starkes Schwitzen, Atembeschwerden, Erbrechen, Bauchkrämpfe, Angstzustände, Depression, verwaschene Sprache, Alpträume, toxische Psychosen etc., verursachen.

Der Cocktail-Effekt

Die beschriebene Einzelwirkung der in den Paprika gefundenen Pestizide ist schon schlimm genug. Besonders brisant ist aber, dass ein ganzer Giftcocktail die Paprikapflanzen verseucht. Welche Wirkungen die Kombination verschiedener Pestizide auf den Menschen hat, ist zum Teil noch sehr wenig beschrieben worden. Aber als sicher gilt, dass das Gemisch aufgrund verschiedenster Mechanismen eine erheblich höhere Giftigkeit hat, als einzelne Substanzen.

Die wichtigsten Gefahren-Symbole im Überblick:

Weitere Informationen:

www.global2000.at



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