Wilderei gefährdet Nashörner weltweit

Wegen des illegalen Nashornhandels wurde eine afrikanische Nashornart bereits komplett ausgerottet. In Asien existiert das Java-Nashorn nur noch in geringer Anzahl. Andere Arten sind ebenfalls vom Aussterben bedroht oder ihre Lage verschlechtert sich. Nur der rigorose Schutz, wie er zum Beispiel in Südafrika umgesetzt wird, scheint Erfolge zu zeigen.
Titelbild
Zwei weibliche Nashörner ruhen sich gemeinsam in der Savanne im Lewa Naturschutzpark, Kenia, aus.Foto: Roberto Schnidt /AFP/Getty Images
Von 18. Dezember 2011

Das gefährdete Java-Nashorn wurde in Vietnam durch Wilderei bereits ausgerottet, meldete ein Naturschutzbund diesen November.

Der WWF bestätigte, dass in Vietnam das letzte Java-Nashorn getötet wurde, nachdem es „mit einer Kugel im Bein und ohne Horn aufgefunden wurde“.

Weniger als 50 Nashörner dieser Art sollen noch in einem Naturschutzpark in Indonesien leben.

(Die letzte Sichtung eines lebenden Nashorns in Vietnam war im Jahr 2008.) „Das Java-Nashorn galt auf dem Festland Asiens als ausgestorben, bis man 1988 eine kleine Population entdeckte, als man ein Rhinozeros jagte“, ergänzte er.

Der WWF gab bekannt, dass der Schutz und seine Ausweitung auf die gesamte schwindende Population absolut notwendig sind, um das Überleben der Spezies zu sichern.

„Dazu gehören eine Erweiterung der Maßnahmen gegen Wilderei, die Überwachung der existierenden Populationen und der Aufbau weiterer Populationen in anderen Gebieten durch „Umsiedlung“, fügte die Naturschutzgruppe hinzu.

Die illegale Wilderei wird hauptsächlich durch die Nachfrage nach Hörnen in Asien angetrieben, wo diese für medizinische Zwecke benutzt werden.

Das Java-Nashorn, das typischerweise kleiner ist als seine afrikanischen Artgenossen und nur ein Horn besitzt, war in Asien eine der bekanntesten Arten und kam sowohl in Indonesien als auch in Indien und China vor.

Das westafrikanische Spitzmaulnashorn ist ausgerottet Auch das westafrikanische Spitzmaulnashorn wurde offiziell für ausgestorben erklärt. Dies stand in der letzten Veröffentlichung der internationalen Union zur Bewahrung der Natur und ihrer natürlichen Ressourcen (International Union for Conservation of Nature, IUCN).

Die Naturschutzorganisation fügte hinzu, dass das Breitmaulnashorn ebenfalls kurz vor dem Aussterben ist und in die Liste der potentiell aussterbenden Arten aufgenommen wurde.

„Die Menschen sind die Verwalter der Erde und verantwortlich dafür, die Tierarten zu schützen, die mit uns den Lebensraum teilen“, betonte Simon Stuart, der Leiter der Kommission für Artenerhaltung in einem Statement. Die Situation des Breitmaulnashorns und des Spitzmaulnashorns „könnte ganz anders sein, wenn die vorgeschlagenen Erhaltungsmaßnahmen umgesetzt worden wären“, fügte er hinzu.

Wie in Asien ist auch in Afrika die Wilderei der Hauptgrund für das Schwinden der Populationen.

Die Schätzungen der IUCN ergeben das pessimistische Bild, das weltweit 25 Prozent aller Säugetiere vom Aussterben bedroht sind.

Wilderei in Südafrika auf Rekordniveau

Derzeit erlebt in Südafrika die Wilderei von Nashörnern einen noch nie dagewesenen Boom, berichtete der WWF Anfang November.

Die Naturschutzorganisation spricht von 341 Nashörnern, die im Jahr 2011 bisher getötet wurden, und führt ebenfalls den Schwarzmarkt für Hörner als den Hauptgrund für die Tötungen an. Die Zahlen im Oktober sind höher als alle im Jahr 2010 verzeichneten Fälle, bei denen 333 Tiere getötet wurden.

„Das unbegründete Gerücht, dass die Hörner des Rhinozeros Krebs heilen können, besiegelte aktuell das Schicksal des letzten Nashorns in Vietnam“, sagte Dr. A.

Christy Williams von der asiatischen Nashornbehörde des WWF. „Das ist dasselbe Problem, das jetzt andere Nashorn-Populationen in ganz Afrika und Südasien bedroht.“ Von fünf Nashornarten stehen weltweit drei kurz vor dem Aussterben.

Südafrika – mit der größten Nashornpopulation der Welt – hat vor Kurzem seine Bemühungen verstärkt, die Rhinozerosse zu schützen.

„Da der bewaffnete Schutz der Nashörner in Südafrikas Nationalparks sehr stark ist, weichen illegale Syndikate anscheinend auf Länder mit weniger Kontrolle aus, wobei die asiatischen Länder möglicherweise überrumpelt wurden“, äußerte Dr. Carlos Drews, Biologe und WWF-Koordinator. (red)



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