WWF: Mehrere Staudämme und Wasserkraftanlagen bedrohen Schutzgebiete

Titelbild
Elefant (Loxodonta africana) im Rufiji-Fluss des Selous-Wildreservats.Foto: iStock
Epoch Times3. August 2020

Hunderte in Schutzgebieten geplante oder bereits gebaute Staudämme und Wasserkraftanlagen gefährden nach Angaben der Naturschutzorganisation WWF die Lebensgrundlage für Tiere und Menschen. Laut einem am Montag in der Fachzeitschrift „Conservation Letters“ veröffentlichten Überblick sind derzeit mehr als 509 Staudämme und Wasserkraftanlagen in Nationalparks, indigenen Schutzgebieten, Naturschutz- oder Feuchtgebieten geplant oder im Bau – 1.249 größere Staudämme existierten bereits.

Der WWF Deutschland bezeichnete die Studie eines internationalen Verbunds von Wissenschaftlern „alarmierend“. Als Beispiel schilderte er den Fall des weltgrößten Wildreservats in Afrika: In dem Unesco-Weltnaturerbe Selous, das sich über mehrere Regionen Tansanias erstreckt, wird demnach ein großes Wasserkraftwerk mit einem 1.200 Quadratkilometer großen Stausee gebaut. Abholzungen, Sprengungen und Baumaßnahmen richteten schon jetzt tiefgreifende Schäden an.

Der WWF bezeichnete das Projekt als „ökologisches und wirtschaftliches Himmelsfahrtkommando“, da auch der ökonomische Nutzen des Staudammprojekts äußerst fragwürdig sei. Schon jetzt führe der betroffene Rufiji-Fluss aufgrund von Dürren oftmals wenig Wasser mit sich. Zudem stehe der Bau des Wasserkraftwerks mitten in einem „Schutzgebiet der höchsten Kategorie“ im Widerspruch zu internationalen Standards und nationalen Gesetzen.

Der WWF forderte, alle Projekte auf den Prüfstand zu stellen und bei bereits bestehenden Anlagen die Möglichkeit zum Rückbau zu prüfen. Insgesamt seien Wind-und Solarkraftanlagen wirtschaftlich sinnvoller und umweltfreundlicher, fügte er hinzu. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion