Bürgermeister von Rostock: „Jede deutsche Stadt kann jederzeit 10.000 oder 20.000 Flüchtlinge aufnehmen“

In einem Interview mit der „Welt“ hat der scheidende Bürgermsiter von Rostock scharfe Kritik an der aus seiner Sicht unzureichenden Beteiligung Deutschlands an der Bewältigung der Flüchtlingskrise im Mittelmeer geübt.
Epoch Times16. Juli 2019

In Kürze wird Rostocks seit 2005 regierender scheidender Oberbürgermeister Roland Methling das Amt an seinen designierten Nachfolger Claus Ruhe Madsen übergeben.

In einem Interview mit der „Welt“ hat er scharfe Kritik an der aus seiner Sicht unzureichenden Beteiligung Deutschlands an der Bewältigung der Flüchtlingskrise im Mittelmeer geübt.

Die Frage, wie viele Migranten Rostock als Stadt maximal aufnehmen könnte, hält Methling für „rein theoretisch“.

Er erinnert an die Aufnahme von Vertriebenen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten nach 1945:

Denken Sie einfach über 70 Jahre zurück an das Ende des Zweiten Weltkrieges. Damals wuchsen Städte mit 5000 Einwohnern quasi über Nacht zu Städten mit 10.000 Einwohnern. Auch hier in Mecklenburg-Vorpommern. Wir können jederzeit auch 1000, 2000, 10.000 oder 20.000 Flüchtlinge in Rostock aufnehmen. Das kann jede deutsche Stadt.“

Das bedeute natürlich „Einschnitte und Einschränkungen, neue Schwerpunkte in der Stadtentwicklung“.

Das könne heißen, dass eine Straße etwas später saniert oder eine Schule später gebaut werde.

„Insellösungen“ könne es dennoch nicht geben.

Selbst wenn Rostock 200.000 Flüchtlinge aufnehme, bleibe doch das globale Thema ungelöst.

Europa müsse sich deshalb „gemeinsam dieser Verantwortung stellen“.

Um die Kosten für die zusätzliche Aufnahme von Migranten zu finanzieren, fordert Methling eine Erhöhung der Mehrwertsteuer.

Zudem müsse man „Milliarden Euro in den afrikanischen Kontinent und in den arabischen Konfliktgebieten investieren, damit die Fluchtursachen bekämpft werden“.

Methling plädierte für ein europäisches Programm, das nicht nur 0,7 Prozent des Bruttosozialproduktes für Entwicklungshilfe einsetze, sondern fünf oder acht Prozent.

AfD-Bundessprecher Jörg Meuthen wies die Aussagen Methlings auf Facebook zurück.

Er sprach im Zusammenhang mit der Aufnahme von „Seenot“-Migranten aus dem Mittelmeer von einer „vollkommen irrwitzigen Entscheidung“.

Geboten wäre es aus seiner Sicht, illegalen Einwanderern zu signalisieren, dass es für sie in Deutschland keine Zukunft geben werde.

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