Deniz Yücel nicht mehr in Deutschland – Alice Weidel kritisiert ihn als „antideutschen Hassprediger“

"Ich bin nicht in Deutschland. Aber ich bin unter Freunden. Almanya'da değilim. Ama dostlarlayım." So meldete sich Deniz Yücel am Samstagnachmittag, nachdem er am Freitag aus türkischer Haft entlassen und nach Berlin geflogen wurde. Einen Deal mit der Türkei soll es aber nicht gegeben haben, sagt Sigmar Gabriel.
Von 18. Februar 2018

Deniz Yücel ist wieder frei. Ein Jahr lang saß er in türkischer Untersuchungshaft. Am Freitagmorgen wurde der 44-jährige „Welt“-Reporter aus der Haft entlassen. Nachmittags verließ er bereits das Gefängnis in Silivri, am Marmarameer gelegen, rund 70 Kilometer westlich von Istanbul.

Anfangs hieß es, dass er mit einer deutschen Regierungsmaschine aus der Türkei nach Berlin-Tegel geflogen worden sei, wo er am Abend landete. Später dementierte „Die Welt“ und erklärte, dass Yücel durch eine von ihr selbst gecharterten Maschine nach Deutschland ausgeflogen wurde.

Wie die „FAZ“ berichtet, ist Yücel aber inzwischen wieder weitergereist. Nicht verwunderlich, sagte er doch einst (s. u.): „Etwas Besseres als Deutschland findet sich allemal.“ Nun befindet er sich „endlich unter Freunden“ …

Yücel selbst gilt als Doppelpass-Inhaber in der Türkei als Türke, der Fall wird deshalb von den Behörden dort als interne Angelegenheit behandelt. Auch bestehe laut „MDR“ in diesem Fall gar kein konsularischer Schutz. Warum aber der als „Deutschen-Hasser“ in die Kritik gekommene Deniz Yücel derart von der deutschen Politik hofiert wird, darauf hätte wohl die AfD-Fraktionsvorsitzende im Bundestag Alice Weidel eine Antwort auf Facebook:

Gab es einen Deal? Offiziell nein.

Wie „Bild“ berichtet, wurde am Donnerstag eine „grundsätzliche Einigung auf die Freilassung des deutschtürkischen Journalisten“ zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Ministerpräsident Binali Yıldırım in Berlin getroffen.

Noch-Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) danke allen, die an der Freilassung beteiligt waren. Auch der ehemalige Bundeskanzler und SPD-Chef Gerhard Schröder sei deshalb zweimal in der Türkei gewesen.

Beide Regierungsseiten beteuerten, dass es keine Gegenleistungen gegeben habe: „Es gibt keine Deals in diesem Zusammenhang“, so Gabriel.

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Die Freilassung von Yücel ohne jegliche Gegenleistungen dürfte um so mehr verwundern, da der türkische Präsident im April 2017 noch in einem Interview mit dem Sender TGRT sagte: Da Deutschland die Auslieferung gesuchter türkischer Staatsbürger verweigere, werde die Türkei Deutsche, die in „unsere Hände fallen“, ebenfalls nicht ausliefern. „Solange ich in diesem Amt bin, niemals.“

Nachdem Sigmar Gabriel also beteuerte, dass es keinen Deal gebe, bestätigte er allerdings, dass man nun alle Gesprächsformate neu aktivieren müsse, „um die grundsätzlichen Fragen zwischen Europa und Türkei zu klären“.

Der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim sagte in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz, dass er sich eine deutsche Beteiligung am geplanten Bau des türkischen Kampfpanzers „Altay“ wünsche.

Siehe: Nach Freilassung von Deniz Yücel – Türkei hofft auf Panzer-Kooperation mit Deutschland

Von einer solchen Zusammenarbeit würden beide Seiten profitieren, „noch mehr Deutschland,  denn die Maschinen kommen aus Deutschland, einfache Teile würden in der Türkei hergestellt“, heißt es laut DPA.

Die türkische Regierung plant den Bau von etwa 1000 Kampfpanzern des Typs „Altay“ im geschätzten Wert von etwa sieben Milliarden Euro.

Döpfner: Guter Tag für Journalismus

Die Freude war auch beim Vorstandschef des Axel-Springer-Verlages riesig. Mathias Döpfner sprach von einem „guten Tag für den Journalismus und die Freiheit“ und Ulf Poschardt, Chefredakteur der „Welt“ lud Yücel nach Berlin ein, um sich im Newsroom seiner Zeitung feiern zu lassen, wann immer er kommen wolle.

Haftgrund: Terror-Propaganda und Aufstacheln zu Hass

Ein türkisches Gericht ordnete die Entlassung von Yücel aus der Untersuchungshaft an, nachdem die Staatsanwaltschaft von Istanbul die Anklageschrift jetzt vorgelegt hatte, so „Bild“. Laut Meldungen der türkischen staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu werden 18 Jahre Haft für Deniz Yücel gefordert.

Ihm werden „Propaganda für eine Terrororganisation“ und „Aufstachelung des Volkes zu Hass und Feindseligkeit“ vorgeworfen. So die Anklage in der Türkei.

Deniz Yücel – Der Deutschen-Hasser?

In einer Polit-Kolumne in der SUPERillu schrieb der ehemalige DDR-Bürgerrechtler und jetzige Vize-Fraktionschef der CDU/CSU im Bundestag, ex-Staatsminister in Sachsen, Arnold Vaatz  (62), über den Fall Yücel im April 2017:

Es fiel mir auf, dass Yücels Wirken als Journalist aus der öffentlichen Debatte etwas ausgeblendet wurde.“

(Arnold Vaatz, CDU)

Dann hörte der Bundestagsabgeordnete von Yücel-Zitaten, die auf rechtsradikalen Plattformen verbreitet wurden, und recherchierte nach. Ausgerechnet in der „TAZ“ wurde er fündig, „die bekanntlich alles andere als dem rechten Spektrum zuzurechnen“ sei. Dort las Vaatz, dass Yücel sich riesig freute, dass sich Deutschland selbst abschaffe und „Noch erfreulicher: Die Ossis schaffen sich als Erste ab.“ Yücel schrieb:

Woran Sir Arthur Harris, Henry Morgentau und Ilja Ehrenburg gescheitert sind (…) übernehmen die Deutschen nun also selbst. Der baldige Abgang der Deutschen aber ist Völkersterben von seiner schönsten Seite.“

(Deniz Yücel)

Der in Yücels Zeilen genannte Arthur Harris alias „Bomber-Harris“ gilt geschichtlich gesehen als der Zerstörer Dresdens.

Der Angriff auf die mit Flüchtlingen überfüllte Stadt Dresden am 13.2.1945 forderte alleine etwa 250.000 Tote.“

(Konrad Adenauer, erster Bundeskanzler 1949 – 1963)

Auch die linksextreme Antifa nutzt Harris in ihrem lebensverachtenden Slogan: „Bomber-Harris do it again“. Er tat es nicht und auch Morgenthaus Plan von der Teilung Deutschlands in mehrere Kleinstaaten und die Umwandlung zum Agrarstaat wurde von US-Präsident Roosevelt glücklicherweise verworfen.

Der CDU-MdB Vaatz fand dies alles schon ekelhaft. Doch Yücel legte noch einen drauf und reduzierte die deutsche Geschichte auf jene Jahre in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Eine Nation, deren größter Beitrag zur Zivilisationsgeschichte der Menschheit darin besteht, dem absolut Bösen Namen und Gesicht verliehen … und den Krieg zum Sachverwalter und Vollstrecker der Menschlichkeit gemacht zu haben … Etwas Besseres als Deutschland findet sich allemal.“

(Deniz Yücel)

Siehe auch:

Inhaftierter „Welt“-Journalist Yücel: Freude über „Deutschensterben“ und Sarrazin „nächsten Schlaganfall“ gewünscht



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