FU-Professor fordert nach Plagiats-Vorwürfen Rücktritt von Ministerin Giffey

Sozialwissenschaftler Peter Grottian von der FU Berlin fordert in der „Süddeutschen“ den Rücktritt von Bundesfamilienminister Franziska Giffey und den Verzicht auf ihren Doktortitel. Ihre Dissertation weise nicht nur grobe Unregelmäßigkeiten auf, Giffey habe zudem „über sich selbst geschrieben“.
Epoch Times3. April 2019

Sozialwissenschaftler Peter Grottian von der FU Berlin fordert in der „Süddeutschen“ den Rücktritt von Bundesfamilienminister Franziska Giffey und den Verzicht auf ihren Doktortitel. Ihre Dissertation weise nicht nur grobe Unregelmäßigkeiten auf, Giffey habe zudem „über sich selbst geschrieben“.

Der Fall der Bundesfamilienministerin ist nicht der erste in den letzten Jahren, da behauptete oder nachgewiesene Mängel in wissenschaftlichen Arbeiten deutscher Spitzenpolitiker für Wirbel sorgen. Nach einer breit angelegten Enthüllungskampagne sogenannter Plagiatsjäger sah sich 2011 der damalige Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg am Ende gezwungen, sein Amt niederzulegen.

Zwei Jahre später trat Bundesbildungsministerin Annette Schavan von ihrem Amt zurück, nachdem ihr der zuständige Fakultätsrat mehrheitlich eine „vorsätzlichen Täuschung durch Plagiat“ in ihrer Dissertation vorgeworfen hatte.

Franziska Giffey hatte 2010 mit einer Dissertation unter dem Titel „Europas Weg zum Bürger“ an der FU Berlin promoviert. Wie der „Focus“ schreibt, will das Plagiatsjägerportal „VroniPlag Wiki“ nun nachgewiesen haben, dass etwa ein Viertel ihrer rund 200 Seiten langen Arbeit Unregelmäßigkeiten enthalte.

Der Sozialwissenschaftler und emeritierte Professor Peter Grottian wirft nun Franziska Giffey vor, diese habe eine „höchst anfechtbare Doktorarbeit im Fach Politikwissenschaft an der FU Berlin geschrieben“. Die bis dato aufgedeckten Mängel seien „so schwerwiegend, dass sie mutmaßlich zur Aberkennung des Doktorgrades ausreichen“. Noch problematischer als die behaupteten Plagiate sei das Thema der Dissertation. Giffey war Europabeauftragte des genannten Bezirks, als sie über die „Beteiligung der Zivilgesellschaft an der EU-Politik am Beispiel von Berlin-Neukölln“ geschrieben habe. Giffey sei es nicht gelungen, den Verdacht mangelnder wissenschaftlicher Distanz zu ihrem Forschungsgegenstand auszuräumen, so der Sozialwissenschaftler.



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