Historiker: Westen sollte über Putins Politik froh sein – Russen würden keine Grünen oder Liberale wählen

Der Berliner Historiker Jörg Baberowski sagt: der Westen müsse froh über die Politik des russischen Präsidenten Wladimir Putin sein. Dem Westen wirft der Historiker einen falschen Umgang mit Russland vor.
Epoch Times27. Februar 2018

Der Berliner Historiker und Stalinismus-Experte Jörg Baberowski ist der Meinung, der Westen müsse froh über die Politik des russischen Präsidenten Wladimir Putin sein.

„Politiker im Westen glauben, Russen wählten Liberale oder Grüne, wenn man sie ließe. Diese Vorstellung ist völlig abwegig“, sagte Baberowski dem Nachrichtenportal T-Online. „In freien Wahlen würden Neo-Faschisten und Kommunisten die meisten Stimmen erhalten.“

In Bezug auf Menschenrechtsverletzungen im heutigen Russland sagte Baberowski: „Die autoritäre Ordnung ist der Preis, der für die Stabilität der politischen Ordnung entrichtet werden muss.“

Diese Stabilität sei aber „überhaupt erst die Voraussetzung für die Entstehung zivilgesellschaftlicher und demokratischer Strukturen“, die sich auch in Russland entwickeln würden.

Dem Westen wirft der Historiker einen falschen Umgang mit Russland vor: „Im Westen versteht man nicht, dass sich politische Teilhabe und Freiheitsgewinne auch auf anderen Wegen erlangen lassen als allein durch Wahlen, die alle vier Jahre abgehalten werden. Man kann auch ohne freie Wahlen glücklich und zufrieden leben.“

Viele Russen seien enttäuscht von den Europäern, weil die nicht sehen wollten, dass sich in Russland auch manches zum Besseren verändert habe.

Im Vergleich zu Donald Trump sei Putin der berechenbarere Politiker: „Putin ist ein Pragmatiker, ein Mann des Geheimdienstes, der nur spielt, wenn er gewinnen kann.“ Putins Interesse gelte der Stabilität und Ordnungssicherheit im Inneren und der Machtsteigerung Russlands nach außen. (dts)



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