Massive Abgaben: Staat nimmt Geringverdienern und Mittelschicht Gehaltserhöhungen weg

Epoch Times16. Juni 2019

Wer mehr arbeitet, soll mehr verdienen. Dieser Spruch trifft in Deutschland nicht ganz zu. Denn nicht immer bleibt von der mühsam erkämpften Gehaltserhöhung wirklich etwas übrig.

Forscher des Kölner Instituts für Wirtschaft (IW) widmeten dem Thema Gehaltserhöhung eine Studie.

Sie untersuchten, was vom Mehrverdienst übrigbleibt.

Unter dem Titel „Grenzbelastung der Lohneinkommen im zeitlichen Vergleich“nahmen sie das Einkommen von Single-Haushalten unter die Lupe.

Die sogenannte Grenzabgabenlast bestimmt, wie viel ein Arbeitnehmer von der Gehaltserhöhung abgeben muss.

Hierfür gibt das IW das folgende Beispiel:

Ein Mindestlohn-Empfänger erhält monatlich 1.600 Euro brutto, abzüglich aller Abgaben verbleiben ihm 1.200 Euro. Das bedeutet, dass er ungefähr ein Viertel seines Gehaltes abgibt. Wenn der Verdienst jetzt um 100 Euro auf 1.700 Euro steigt, bleiben dem Gehaltsempfänger von den 100 Euro nur 53 Euro, also etwa die Hälfte, übrig.

Bei einem Spitzenverdiener bleiben bei einem Ausgangsgehalt von 7.000 Euro und derselben Lohnerhöhung 56,00 Euro netto übrig.

Sogar Menschen im unteren Einkommensbereich haben von Lohnerhöhungen kaum etwas, vor allem im Bereich des Mindestlohns und im Übergang von Mini- zu Midi-Jobs“, sagt Studienkoautor und IW-Steuerexperte Tobias Hentze.

Gerade Arbeitnehmer im Mini- und Midi-Job-Bereich müssten verhältnismäßig viel an den Staat zahlen. Dabei trifft es nicht in jedem Fall zu, dass Steuern und Sozialabgaben sich mit steigendem Einkommen erhöhen, so Hentze weiter.

Es sei Aufgabe der Politik, dass die Haushalte mit kleinem oder durchschnittlichen Einkommen bei Lohnerhöhungen mehr übrig behalten. Erhöhte Sozialabgaben, die beispielsweise bei einem Wechsel von einem Mini- zu einem Midi-Job anfallen, müssten abgemildert werden.



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