Ökonom Straubhaar: AfD legt „gefährlich gut gemachte Europa-Agenda“ vor

Eine "gefährlich gut gemachte Europa-Agenda" attestiert Ökonom Thomas Straubhaar der AfD in einer Analyse für die "Welt". Die Partei treffe in vielen Bereichen den Nerv der Bevölkerung und artikuliere vernünftige Vorschläge. Allerdings bleibe sie bezüglich der Umsetzung oberflächlich.
Epoch Times20. Februar 2019

Im Mai werden in den EU-Mitgliedsländern die Abgeordneten zum Europäischen Parlament gewählt.

Allgemein wird mit deutlichen Zugewinnen rechtsgerichteter Parteien gerechnet, in Deutschland der AfD.

Thomas Straubhaar von der Universität Hamburg gesteht der Partei in der „Welt“ zu, eine „gefährlich gut gemachte Europa-Agenda“ vorzulegen.

Er attestiert der AfD, auf (Zitat)„verführerische Art und Weise tiefsitzende Ängste und Sorgen der Bevölkerung aufzuwühlen und einfache Therapien zu deren Behebung einzufordern“.

Dies werde die Konkurrenz vor große Schwierigkeiten stellen, ihr etwas entgegenzusetzen.

In ihrem 86 Seiten starken Europawahlprogramm verspreche die Partei (Zitat) „in bodenständiger Sprache eine Rückkehr in die Bundesrepublik der Wirtschaftswunderlandzeiten mit einer starken D-Mark, intakten Familien und einer Gesellschaft, in der deutsche Prinzipien für Ordnung und Orientierung sorgten“.

Das dürfte „in einer durch Globalisierung, Digitalisierung und Zuwanderung verunsicherten Bevölkerung gut ankommen, in der das starke Gefühl wabert, dass früher vieles besser, gerechter, fairer und vor allem einfacher und überschaubarer war“.

Die AfD setze auf die Sehnsucht nach Schutz und Sicherheit, auf nationale Identität und Souveränität.

Die Botschaft laute, dass die EU jetzt schon für ein erhebliches Maß an Missständen verantwortlich sei – und alles noch schlechter würde, wenn sie noch zusätzliche Kompetenzen erhalten sollte.

Trotz einer Reihe von an sich vernünftigen Vorschlägen bleibe die AfD aber bezüglich der Umsetzung sehr oberflächlich, meint Straubhaar.

Dass der „Dexit“ als Option Eingang in das Europawahlprogramm der Partei gefunden habe, hält der Professor für bedenklich. Ein Austritt aus der EU würde Deutschland, so meint er, im Innern zerreißen und gegenüber außen isolieren.



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