Verdi-Chef Bsirske geht in Rente – Gewerkschaft leidet unter Mitgliederschwund

Epoch Times3. März 2019

Von seinen Mitgliedern wurde er am Rande der Länder-Tarifrunde in Potsdam fast so frenetisch gefeiert wie ein Popstar, für Arbeitgeber ist er ein harter Brocken: Verdi-Bundeschef Frank Bsirske.

Nach insgesamt 30 Jahren Gewerkschaftsarbeit tut er das, was er anderen immer ersparen wollte – er geht nicht mit 63 Jahren, sondern im September mit 67 in Rente.

Im Herbst braucht Verdi eine oder einen Neuen, der den Laden ganz unterschiedlicher Interessen in der Großgewerkschaft ähnlich gut zusammenhalten kann wie Bsirske.

Er tritt beim Bundeskongress seiner Gewerkschaft Ende September in Leipzig nicht wieder an.

Ein ungelöstes Problem: Ungeachtet der in den vergangenen Jahren wieder gewachsenen Streiklust und trotz besserer Lohnabschlüsse leidet Verdi seit vielen Jahren unter nachhaltigem Mitgliederschwund.

Der demografische Wandel trifft auch die Gewerkschaften.

Das „Handelsblatt“ kürte sie spitz zu Deutschlands größten Rentnerklubs.

Bald ist Bsirske einer von ihnen.

Acht Prozent Lohn-Plus bis Anfang 2021 – an Kraft hat es ihm auch bei seiner letzten Tarifrunde mit der Tarifgemeinschaft der Länder nicht gefehlt.

Allerdings wurde es ihm nicht leicht gemacht.

„Ich hätte sie mir einfacher gewünscht“, zog Bsirske das Fazit seiner letzten Tarifverhandlungen.

„Ich habe sehr unterschiedliche Verhandlungssituationen erlebt, das ist eine der komplizierteren“, so der Verdi-Chef.

“, bilanziert Ulrich Silberbach als Chef des Beamtenbunds.

Die Zusammenarbeit beider Gewerkschaften sei nicht immer reibungsfrei, „aber der offene Dialog und das faire Miteinander zeichnet ihn aus“, so Silberbach weiter.

Als großen politischen Erfolg seiner rund 20jährigen Amtszeit sieht Bsirske den Mindestlohn in Deutschland, das EU-weit den größten Niedriglohnsektor besitzt.

Arbeit dürfe nicht arm machen und entwürdigen, betont er.



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