Kurz entgegnet Kleber im ZDF heute journal: „Ja, vielleicht würden Sie besser wissen, was ich tun soll“

Nach der Nationalratswahl in Österreich hat ZDF-Moderator Claus Kleber am Wahlabend den Sieger ÖVP-Chef und Ex-Kanzler Sebastian Kurz interviewt.
Epoch Times30. September 2019

Nach der Nationalratswahl in Österreich hat ZDF-Moderator Claus Kleber am Wahlabend den Sieger ÖVP-Chef und Ex-Kanzler Sebastian Kurz interviewt.

Sie bräuchten nach diesem grandiosen Wahlergebnis die FPÖ nicht mehr und trotzdem schließen sie heute abend auch eine koalition mit den rechtsnationalen nicht aus, nach allem was geschehen ist. Warum nicht?“ fragt Kleber zu beginn des Interviews.

Sebastiabn Kurz verweist darauf auf die Bilanz der Regierungskoalition in den Jahren vor der Ibiza-Affäre:

„Die inhaltliche Zusammenarbeit hat in den letzten zwei Jahre sehr gut funktioniert. Wir haben viel weitergebracht und die Zustimmung für diese Regierung war extrem hoch.“

Nach dem Ibiza-Video sei die Neuwahl „kein Wunsch, sondern eine Notwendigkeit“ gewesen. Er wurde als Regierungschef abgewählt – und nun hätten die Wähler ihn und die ÖVP zurückgewählt, mit einem noch nie dagewesenen Erfolg, so Kurz.

Man werde nun tun, was man dem Wähler versprochen habe – „mit allen zu reden und dann zu versuchen, die bestmögliche Koalition für Österreich auf die Beine zu stellen“.

Kleber sagt daraufhin, man habe deutlich gemerkt (O-Ton: „wie sie versucht haben die Geschichte mit ibiza und so weiter als eine kleine blessur in einer in der sache doch erfreulichen zusammenarbeit darzustellen“)

tatsächlich hätten sich die Skandale jedoch fortgesetzt und sogar der FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky habe das Ergebnis nicht als Auftrag gesehen, in eine Regierungskoalition zu gehen.

Kleber fragt, ob nicht eine „klare Ansage“ von Kurz in diesem Moment genau das Richtige wäre.

„Ja, vielleicht würden Sie besser wissen, was ich tun soll, als ich das selbst weiß“, gibt der wahrscheinliche künftige Bundeskanzler zurück und fordert Kleber auf:

„Geben Sie doch einmal die Möglichkeit, dieses Ergebnis in aller Dankbarkeit anzunehmen – und respektvoll damit umzugehen!“

Er habe vorher versprochen mit allen Parteien im Parlament zu reden.

Kleber gibt sich mit der Antwort nicht zufrieden (O-Ton erlauben sie einem ausländischen Reporter die wichtigste ausländische Frage) , insbesondere Deutschland, Frankreich und die Benelux-Staaten, hoffe, dass „die Allianz mit den zweifelhaften Rechtsnationalen“ aufhöre, so Kleber. Er fragt, ob ein solcher Gesichtspunkt für Kurz in den anstehenden Sondierungen eine Rolle spiele.

„Nein. Ich bin meinen Wählerinnen und Wählern verpflichtet und nicht dem Ausland, auch nicht irgendwelchen Medienvertretern und anderen Tippgebern“, antwortet Kurz höflich, aber bestimmt. Er halte sein Versprechen gegenüber dem Wähler und wähle seinen Koalitionspartner nur nach zwei Gesichtspunkten aus: dem Erzielen inhaltlicher Übereinstimmung und der Stabilität einer möglichen Regierungskoalition, entgegnet Kurz.

Die Regierung für die nächsten fünf Jahre zu bilden sei eine immense Verantwortung. Deshalb werde er sich dafür auch die erforderliche Zeit nehmen, so ÖVP-Chef Kurz in dem ZDF heute journal interview mit Klaus Kleber vom 29.09.2019.



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion