Richard Gere, Matteo Salvini und 411 Migranten an Bord von NGO-Schiffen im Mittelmeer

Am Freitagmorgen hatte der US-Schauspieler Richard Gere den 121 Migranten und der Besatzung der „Open Arms“ einen Besuch abgestattet. Am Samstag gab er eine Pressekonferenz auf Lampedusa. Die Antwort von italiens Innenminister, Matteo Salvini, ließ nicht lange auf sich warten.
Epoch Times12. August 2019

Im Mittelmeer ist mit dem Einsatz eines neuen Schiffes die Zahl der geretteten Bootsflüchtlinge wieder deutlich gestiegen.

Die von den NGOs SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen eingesetzte „Ocean Viking“ nahm in weniger als 24 Stunden rund 170 Migranten an Bord. Am Samstag, einen Tag später, kamen nochmal weitere 71 Menschen dazu.

Die seit gut einer Woche mit 121 Geretteten an Bord ausharrende „Open Arms“ einer spanischen Hilfsorganisation nahm vor Malta weitere 39 Menschen auf.

Unklar ist, wohin beide Schiffe die Menschen bringen werden. Italien und Malta haben ihre Häfen für Flüchtlingsschiffe weitgehend dicht gemacht.

Der italienische Innenminister Mateo Salvini twitterte am Freitag, er habe die spanische Regierung gebeten, sich um die geretteten Migranten an Bord der Open Arms zu kümmern, da diese eine spanische NGO ist.

Die spanische Regierungssprecherin Isabel Celaa sagte, Madrid habe keine Mitteilung von der italienischen Regierung erhalten.

Celaa fügte hinzu, dass das Schiff zum nächsten sicheren Hafen fahren sollte.

Eine fahrt nach zum Beispiel Tunesien lehnten die NGOs aber bisher ab.

Am Freitagmorgen hatte der US-Schauspieler Richard Gere den 121 Migranten und der Besatzung der „Open Arms“ einen Besuch abgestattet. „Ich bin von Lampedusa aus hergekommen. Wir haben so viel Wasser und Nahrung wie möglich für jeden an Bord mitgebracht“, sagte er in einem von Proactiva Open Arms veröffentlichten Video.

Gere rief zu Spenden für die Open Arms auf, damit die spanische NGO die Rettung von Migranten weiter fortsetzen kann.

In einer Pressekonferenz am Samstag auf Lampedusa sagte der Schauspieler:     ***8. (SOUNDBITE):***

„Ich habe von diesem neuen, sehr beunruhigenden Gesetz in Italien gehört, das nicht nach meinen Freunden, den Italienern, klang, die ich sehr liebe. Dieses Gesetz machte es zu einem Vergehen, NGOs zu helfen, die auf der Welt gute Dinge tun, wie z.B. Menschen zu helfen. Also, ich war empört, ich konnte nicht glauben, dass es wirklich wahr ist. Also beschloss ich, meine Freunde von Open Arms anzurufen, die ich vor vielen Jahren in Barcelona kennengelernt hatte, und sagte: „Was versuchen Sie gegen dieses Gesetz zu unternehmen? Und die Kontaktperson, die wir in Barcelona hatten, sagte: ‚ Eigentlich ist unser Schiff gerade auf dem Weg nach Lampedusa, um die Sachlage zu klären. Es gibt 121 Menschen, Überlebende auf dem Open Arms-Boot, in der Mitte des Mittelmeers, die gerade jetzt eine sehr schnelle Entscheidung treffen mussten. In etwa zehn Minuten beschloss ich, zum Flughafen zu laufen und in ein Flugzeug zu steigen, woraufhin wir uns in Rom trafen.“

Salvinis antwort ließ nicht lange auf sich warten: „Während der großzügige Millionär seine Forderungen über das Schicksal der Einwanderer auf der Open Arms äußert, danken wir ihm: Er wird in der Lage sein, jeden in seinem Privatjet nach Hollywood zu bringen und sie in seinen Villen zu behalten“.

Derweil befinden sich die 411 Migranten weiterhin auf den NGO-Schiffen im Mittelmeer.



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