Hongkong: Schlägertrupp schlägt Demonstranten mit Metallknüppeln – Polizei lässt sie laufen

Nach der gewaltsamen Attacke eines Schlägertrupps auf regierungskritische Demonstranten in Hongkong ist scharfe Kritik an Polizei und Regierung laut geworden.
Epoch Times23. Juli 2019

Nach der gewaltsamen Attacke eines Schlägertrupps auf regierungskritische Demonstranten in Hongkong ist scharfe Kritik an Polizei und Regierung laut geworden.

Der bekannte Demokratie-Aktivist Nathan Law schrieb in der Nacht auf Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter, wenn „chinesische Mobs“ Bürger angreifen würden, greife die Polizei nicht ein. Und schrieb: „Schande über die Regierung.“

Der bei der Attacke verletzte Abgeordnete Lam Cheuk Ting, hier zu sehen,  kritisierte die Polizei ebenfalls. Er machte für den Angriff Mitglieder krimineller chinesischer Banden, der sogenannten Triaden, verantwortlich.

An einem Bahnhof im Norden von Hongkong waren am Sonntagabend nach einer erneuten Protestkundgebung regierungskritische Demonstranten von Männern angegriffen worden, die mit Metallstangen und Holzstöcken bewaffnet waren.

Dabei wurden 45 Menschen verletzt. Sechs Menschen erlitten schwere Verletzungen, einer von ihnen schwebte in Lebensgefahr.

Kritiker werfen der Polizei vor, trotz dramatischer Hilferufe der angegriffenen Demonstranten erst nach mehr als einer Stunde eingetroffen zu sein.

Die Beamten nahmen die in weiße T-Shirts gekleideten Angreifer dann auch nicht fest, obwohl diese sich weiterhin in den Straßen nahe des Bahnhofs aufhielten.

Später wurden Männer gesehen, die den Ort in Autos mit Kennzeichen von Festland-China verließen. Der Bahnhof Yuen Long, an dem sich der Angriff zutrug, liegt unweit der Grenze zwischen Hongkong und Festland-China.

Mit der Attacke des Schlägertrupps auf die regierungskritischen Demonstranten hat sich der politische Konflikt in Hongkong stark zugespitzt.

Es wachsen die Sorgen, dass sich die Triaden in die politische Auseinandersetzung in der chinesischen Sonderverwaltungszone einschalten könnten. Bereits 2014 hatte es gewaltsame Attacken auf Demonstranten der „Regenschirm“-Demokratiebewegung gegeben.

Ging es anfangs nur um die Blockade des Auslieferungsgesetzes, haben die Demonstranten in den letzten Wochen ihre Forderungen jedoch überarbeitet, um die Einführung des allgemeinen Wahlrechts zu erreichen.

Derzeit wird der Hongkonger Gouverneur von einem Wahlausschuss gewählt, der sich aus meist peking-freundlichen Funktionären und Managern zusammensetzt. Dieses Ziel war auch der Auslöser der Regenschirm-Protestbewegung 2014, als die Hongkonger 79 Tage lang die Hauptverkehrsstraßen der Stadt besetzten, um eine Wahlreform zu fordern.

Bei den Protesten gegen die von Rot-China kontrollierte Regierung hatte die Polizei am Sonntag erneut Tränengas und Gummigeschosse gegen die Demonstranten eingesetzt.

Regierungskritiker werfen den Einsatzkräften einen unverhältnismäßigen Einsatz von Gewalt vor. Erstmals wurde die chinesische Vertretung in Hongkong mit Eiern beworfen und mit schwarzer Farbe besprüht.

 

 



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