China: Führungswechsel, aber wo ist nur das jubelnde Volk?

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Polizisten auf den Straßen von Peking.Foto: NTD Television
Epoch Times10. November 2012

 

Menschenmengen füllten den Times Square in New York, als das amerikanische Volk seinen nächsten Präsidenten wählte. Nun findet in China, eine halbe Welt entfernt, ebenfalls ein Führungswechsel statt. Dort jedoch wird es keine jubelnden Mengen in den Straßen Pekings geben.

Stattdessen sind Polizei und Sicherheitskräfte in hoher Alarmbereitschaft. Sie sollen sicherstellen, dass der 18. Parteikongress ohne Störungen abläuft.

Auf dem Platz des Himmlischen Friedens kontrolliert die Polizei Taschen und Ausweise, bevor man weitergehen darf.

Aktivisten und Menschenrechtsgruppen sagen, auch hinter den Kulissen stehe der Sicherheitsdienst unter Hochspannung.

Eine prominente tibetische Bloggerin, Autorin und Aktivistin aus Lhasa, spricht zu Reportern über Skype.

[Woeser, Poetin, Aktivistin und Bloggerin aus Tibet]: (Mandarin, female)
„Aus meiner persönlichen Erfahrung, es war noch nie so schlimm. Sie haben mich nicht nur dazu gebracht, Peking zu verlassen, mir nicht erlaubt in Peking zu bleiben, aber als ich in meine Heimatstadt kam, meine Familie und alle meine Freunde waren verwarnt. Das hat es zuvor noch nie gegeben.“

Laut Amnesty International wurden seit Setptember mindestens 130 Menschen verhaftet oder ausgegrenzt.

In Scharen waren Bittsteller in die Hauptstadt gekommen, um Entschädigungen für die Misshandlungen in ihrer Heimatprovinz zu verlangen. Doch sie wurden von zivilgekleidetem Sicherheitspersonal quasi überrannt. Seit Anfang September werden Bittsteller gezwungen, Peking zu verlassen.

[Luo Yingshu, Bittsteller aus Chongqing City]: (Mandarin, male)
„Warum verhaften sie Bittsteller vor dem 18. Parteikongress? Weil Bittsteller sich bei den Behörden beschweren möchten und vom 18. Parteikongress eine Erklärung verlangen, warum die Polizei, Anwälte und Gerichte rückschrittliche Organisationen werden. Sie sind brutal, sie verletzen Menschen.“

Taxifahrer sind aufgefordert, Rückfenster zu schließen und keine Passagiere zum Platz des Himmlischen Friedens zu fahren. Busfahrer müssen die Fenster ebenfalls geschlossen halten, damit keine „Flugblätter und andere Sachen“ rausgeworfen werden könnten.

Ferngesteuerte Modellflugzeuge zu fliegen ist verboten, und einige Ladenbesitzer wurden gezwungen, elektronische Symbole mit Brettern zu vernageln.

Einwohner beklagen außerdem, dass das Internet sehr langsam sei und die Software zur Überwindung von Chinas Internet-Firewall nicht mehr funktioniere.



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