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plus-iconBereits ab einem Glas pro Tag

Studie: Künstlich gesüßte Softdrinks mit Lebererkrankung in Verbindung gebracht

Bereits der Konsum von täglich einem Glas Limonade, sowohl zuckergesüßt als auch künstlich gesüßte Diätalternativen, steht laut den kürzlich auf einer wissenschaftlichen Fachkonferenz präsentierten Forschungsergebnissen mit einem erhöhten Risiko für Lebererkrankungen im Zusammenhang.

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Bei welchem Getränk zugreifen?

Foto: Alexander Shapovalov/iStock

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Lesedauer: 7 Min.

Eine aktuelle Untersuchung ergab, dass bereits der tägliche Konsum einer einzigen Portion künstlich gesüßter Getränke das Risiko einer Lebererkrankung erhöht, die als nicht alkoholische Fettlebererkrankung oder metabolisch bedingte Steatosenerkrankung (MASLD) bekannt ist. Bei dieser Erkrankung lagert sich Fett in der Leber ab, was zu Entzündungen, Schmerzen, Müdigkeit und Appetitlosigkeit führen kann.
MASLD ist mittlerweile die weltweit am häufigsten auftretende chronische Lebererkrankung. Mehr als 30 Prozent der Bevölkerung sind betroffen, und sie ist zu einer der Hauptursachen für leberbedingte Todesfälle geworden.
Die auf der United European Gastroenterology Week 2025 vorgestellten Ergebnisse stellen folglich die weitverbreitete Annahme infrage, dass künstlich gesüßte Getränke eine harmlose Alternative zu ihren zuckerhaltigen Pendants darstellen.

Zucker oder Süßstoff, beides erhöht das Risiko, zu erkranken

Die Studie, die bisher noch nicht in einer Fachzeitschrift mit Peer-Review-Verfahren veröffentlicht wurde, untersuchte 123.788 Teilnehmer der UK Biobank, die zu Beginn der Studie keine Leberprobleme aufwiesen.
Mithilfe wiederholter Fragebögen zum Ernährungsverhalten über einen Zeitraum von durchschnittlich 10,3 Jahren analysierten die Forscher den Zusammenhang zwischen Getränkekonsum und der Entwicklung von Lebererkrankungen.
Sie stellten fest, dass der tägliche Konsum von mehr als 250 Gramm (einer Tasse) zuckergesüßter oder künstlich gesüßter Getränke mit einem um 50 beziehungsweise 60 Prozent höheren Risiko für MASLD verbunden war.
Im Studienzeitraum erkrankten 1.178 Teilnehmer an einer Lebererkrankung, 108 starben an den Folgen einer Lebererkrankung.
Während zuckerarme oder künstlich gesüßte Getränke mit einem höheren Sterberisiko durch Lebererkrankungen in Verbindung gebracht wurden, werden zuckergesüßte Getränke nur mit einem höheren Risiko für die Entwicklung einer Lebererkrankung, nicht aber mit dem Tod durch diese Erkrankung in Verbindung gebracht.

Warum Diätgetränke möglicherweise schlechter sind

„Zuckergesüßte Getränke stehen seit Langem in der Kritik, während ihre ‚Diät‘-Alternativen oft als die gesündere Wahl gelten“, sagte die Hauptautorin der Studie, Lihe Liu, in einer Stellungnahme. „Beide werden jedoch weitverbreitet konsumiert und ihre Auswirkungen auf die Lebergesundheit sind noch nicht ausreichend erforscht.“
Auch wenn nur eine geringe Menge wie beispielsweise eine einzige Dose zuckerarmer oder künstlich gesüßter Getränke pro Tag zu sich genommen wird, liegt laut Liu ein höheres Risiko vor, an MASLD zu erkranken.
Die Art und Weise, wie verschieden gesüßte Getränke schädigen, unterscheidet sich jedoch, so Liu. Zuckergesüßte Getränke verursachen einen raschen Anstieg des Blutzucker- und Insulinspiegels, fördern die Gewichtszunahme und erhöhen den Harnsäurespiegel, was alles zur Fetteinlagerung in der Leber beiträgt.
Künstlich gesüßte Getränke hingegen können laut derzeitigen Erkenntnissen auf verschiedenen Wegen die Lebergesundheit schädigen. Sie verändern das Darmmikrobiom, stören das Sättigungsgefühl und fördern Heißhunger auf Süßes.

Die sicherste Wahl: Wasser

Die Forscher betonten, dass die Einschränkung des Konsums von zuckerhaltigen und künstlich gesüßten Getränken Lebererkrankungen vorbeugen und die allgemeine Stoffwechselgesundheit verbessern kann.
Laut der Studie reduzierte der Ersatz dieser Getränke durch Wasser das Risiko einer metabolischen Lebererkrankung um bis zu 15 Prozent. Laut Liu gilt das Trinken von Wasser als die sicherste Methode, die metabolische Belastung zu vermeiden, die zur Fetteinlagerung in der Leber führen kann.
Liu und ihr Team planen, durch langfristige randomisierte Studien weiter zu untersuchen, wie Zucker und künstliche Süßstoffe das Darmmikrobiom und die Lebergesundheit beeinflussen.

Wichtig, auf Ernährungs- und Lebensgewohnheiten insgesamt zu achten

„Diese Studie bestätigt, was in anderen Untersuchungen bereits beobachtet wurde“, sagt Madison Reeder, staatlich anerkannte Ernährungsberaterin und Vizepräsidentin für klinische Abläufe bei ModifyHealth, die nicht an der Studie beteiligt war, gegenüber Epoch Times.
„Sowohl zugesetzter Zucker als auch einige künstliche Süßstoffe können bei regelmäßigem Konsum die Leber zusätzlich belasten, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen“, führt sie aus. „Wir wissen, dass zu viel Zucker die Leber zur Fettproduktion und -speicherung anregt, während bestimmte künstliche Süßstoffe die Darmbakterien und die Insulinreaktion beeinflussen können – auf welche Weise, sind wir noch dabei, zu erforschen.“
Die wichtigere Botschaft, so Reeder, bestehe nicht darin, Angst vor einer einzelnen Zutat oder einem einzelnen Getränk zu haben, sondern vielmehr darin, auf die eigenen Ernährungs- und Lebensgewohnheiten insgesamt zu achten.
Sie empfahl, sich regelmäßig und ausgewogen zu ernähren und dabei auf „echte, natürliche Lebensmittel“ zu achten sowie sich ausreichend zu bewegen. Aufmerksam mit sich selbst umzugehen, unterstütze dabei die Leber, ihre Aufgabe gut zu erfüllen.
„Eine ausgewogene Ernährung im Alltag hat die Kraft, das Gleichgewicht wiederherzustellen, den Stoffwechsel zu stärken und die Gesundheit langfristig zu schützen“, so die Einschätzung von Reeder.
Statt zu zuckergesüßten oder künstlich gesüßten Getränken zu greifen, sollten die Menschen eher natürlich gesüßte Lebensmittel in Kombination mit einer Proteinquelle wählen, um den Süßhunger zu stillen, rät Helen Tieu, registrierte Ernährungsberaterin bei Diet Redefined, gegenüber Epoch Times.
Sie empfiehlt griechischen Joghurt mit frischen oder gefrorenen Beeren, Hüttenkäse mit Früchten, einen Protein-Smoothie aus ganzen Früchten, Früchte mit Nüssen oder Mineralwasser mit Limette, Zitrone oder einer Scheibe Zitrusfrucht.

Der Schlüssel liegt in der Balance

Samantha Coogan, Dozentin am Institut für Kinesiologie und Ernährungswissenschaften der Universität von Nevada, die nicht an der Studie beteiligt war, sagte gegenüber Epoch Times, dass der Schlüssel zur Lebergesundheit in einem ausgewogenen Verhältnis der Ernährung liegt.
Sie verwies auf frühere Forschungsergebnisse, die nahelegen, dass eine Ernährung mit wenig Eiweiß dazu führen kann, dass schädliches Leberfett „wegschmilzt“. Der Verzehr löslicher Ballaststoffe kann auch dazu beitragen, Lebererkrankungen vorzubeugen.
Zu den Quellen löslicher Ballaststoffe zählen Leinsamen, Äpfel, Aprikosen, Haferflocken und Süßkartoffeln.
Zudem können, auch wenn der tägliche Verzehr nicht empfohlen wird, begrenzte Mengen an rotem Fleisch dennoch in eine ausgewogene Ernährung integriert werden, so die Einschätzung von Coogan.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Drinking More Than 1 Cup of Any Soda Daily Linked to Liver Disease: Study“. (deutsche Bearbeitung so)

George Citroner berichtet über Gesundheit und Medizin und behandelt Themen wie Krebs, Infektionskrankheiten und neurodegenerative Erkrankungen. Im Jahr 2020 erhielt er für einen Artikel über das Osteoporoserisiko bei Männern die Auszeichnung Media Orthopaedic Reporting Excellence (MORE) Award.

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