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Studie: Wie graue Haare mit dem Schutz vor Krebs zusammenhängen könnten

Eine japanische Studie findet einen Zusammenhang zwischen ergrautem Haar und dem Schutz vor Melanomen – der schlimmsten Form des Hautkrebses.

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Graue Haare könnten ein Zeichen für die Schutzreaktion gegen Hautkrebs sein.

Foto: istock/Mariia Vitkovska

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Lesedauer: 3 Min.

Graue Haare sind möglicherweise nicht nur ein Zeichen des Alters, sondern laut aktuellen Forschungsergebnissen auch ein Hinweis darauf, dass Ihr Körper potenziell krebsartige Zellen beseitigt hat.
Eine Studie der Universität Tokio an Mäusen hat untersucht, wie Haarfollikel-Stammzellen auf DNA-Schäden reagieren. Dabei stellten sie fest, dass graue Haare und die Entstehung von Melanomen – die schwerste Form von Hautkrebs – zwei unterschiedliche Folgen auf die gleiche Zellbelastung sein können.

Graue Haare eigentlich ein Schutzmechanismus?

Die Forscher untersuchten pigmentproduzierende Stammzellen, sogenannte Melanozyten-Stammzellen, die darüber entscheiden, ob Haare ihre Farbe behalten oder grau werden. Sie setzten die Zellen verschiedenen Belastungen aus, die zu DNA-Schäden führten.
In den Fällen, wo die DNA durch Röntgenstrahlung und Chemotherapeutika geschädigt wurde, reagieren die Zellen, indem sie weitere Zellteilungen stoppten. Dadurch wird die Entstehung von mutierten Zellen, die in weiterer Folge Hautkrebs auslösen können, verhindert.  Da sich die pigmentproduzierenden Zellen aber nicht weiter teilten, wurden die Haare der Versuchstiere durch diesen Schutzmechanismus grau.
Wenn die DNA-Schädigung jedoch durch ultraviolettes Licht oder durch krebserregende Stoffe in Tabak und Autoabgasen verursacht wurde, funktionierte der Schutzmechanismus nicht. Die Melanozyten teilten sich weiter und vermehren sich. In diesen Fällen behielten die Haare zwar ihre Farbe, aber die Tiere hatten ein höheres Risiko für Melanome.
„Der Mechanismus zeigt, dass das Ergrauen der Haare und Melanome nicht unabhängige Ereignisse, sondern unterschiedliche Folgen von Stressreaktionen der Stammzellen sind“, sagte die leitende Studienautorin Professorin Emi Nishimura in einem Statement.
Allerdings bedeutet die Tatsache, dass Sie graue Haare haben, nicht zwangsläufig, dass Ihr Körper heimlich gegen die Entstehung eines Melanoms vorgegangen ist. Auch andere Ursachen können zu grauen Haaren führen – darunter Vitamin-B12-Mangel, Schilddrüsenerkrankungen oder emotionaler Stress.

Forschungen am Menschen für weitere Erkenntnisse notwendig

Dr. Hannah Kopelman, Dermatologin bei Kopelman Aesthetic, die nicht an der Studie beteiligt war, sagte, die Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Pigmentstammzellen, wenn sie beschädigt werden, möglicherweise als eine Art Selbstschutzmechanismus keine Farbe mehr produzieren, was die Wahrscheinlichkeit verringern könnte, dass diese Zellen krebsartig werden.
„Das ist ein faszinierendes Konzept“, sagte Kopelman. „Aber ich wäre vorsichtig, es direkt auf Menschen anzuwenden.“
Sie merkte an, dass graues Haar im Umkehrschluss nicht unbedingt bedeutet, dass eine Person ein geringeres Hautkrebsrisiko hat, die Ergebnisse jedoch neue Einblicke darin bieten, wie Alterung, Pigmentierung und Krebsbiologie enger miteinander verbunden sein könnten, als wir bisher angenommen haben.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel Why Going Gray Might Be Your Body’s Way of Fighting Cancer (redaktionelle Bearbeitung cs)
George Citroner berichtet über Gesundheit und Medizin und behandelt Themen wie Krebs, Infektionskrankheiten und neurodegenerative Erkrankungen. Im Jahr 2020 erhielt er für einen Artikel über das Osteoporoserisiko bei Männern die Auszeichnung Media Orthopaedic Reporting Excellence (MORE) Award.

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