Freikauf vom Militärdienst – Türken verkaufen Kamele und Wohnungen

Istanbul (dpa) - Mit der Aussicht auf Freikauf vom Militärdienst in der Türkei veräußern zahlreiche junge Männer ihren Besitz - einer sogar sein Kamel. Ein 28-jähriger Mann aus der zentralanatolischen Provinz Corum bot sein sechs Jahre altes…
Epoch Times7. August 2018
Mit der Aussicht auf Freikauf vom Militärdienst in der Türkei veräußern zahlreiche junge Männer ihren Besitz – einer sogar sein Kamel. Ein 28-jähriger Mann aus der zentralanatolischen Provinz Corum bot sein sechs Jahre altes Kamel am Freitag auf einer Online-Plattform für rund 3300 Euro zum Verkauf an. «Es ist mein Lieblingskamel, aber ich muss es verkaufen», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. «Ich brauche Bargeld, um die Sache mit dem Militärdienst zu erledigen.» Über Anzeigen im Internet boten einige Männer auch ihre Autos, Wohnungen oder Kühe zum Verkauf an. Hintergrund ist ein Gesetz, das die türkische Regierung Ende Juli verabschiedet hat und das einen teilweisen Freikauf vom Militärdienst erlaubt. Männer, die am 1. Januar 1994 oder davor geboren wurden, sind demnach bei einer Zahlung von 15 000 Türkischen Lira (rund 2500 Euro) und einer Grundausbildung von 21 Tagen vom regulären Dienst befreit. Das Gesetz trat mit der Veröffentlichung im Amtsblatt am 3. August in Kraft. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu haben in den vergangenen zwei Tagen bereits 200 000 junge Männer den Freikauf beantragt. Normalerweise sind alle Männer ab 18 Jahren verpflichtet, einen Wehrdienst von 12 Monaten abzuleisten. Einen zivilen Ersatzdienst gibt es nicht.

(dpa)


Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion