Staatschef Putin weiht „Mauer der Trauer“ für Opfer politischer Repression ein

In Moskau gibt es nun ein großes Mahnmal für die Opfer politischer Repression - die "Mauer der Trauer" wurde am Montag von Wladimir Putin eingeweiht.
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Die "Mauer der Trauer" wurde durch Staatschef Putin heute in Moskau eingeweiht.Foto: ALEXANDER NEMENOV/AFP/Getty Images
Epoch Times30. Oktober 2017

Nach Jahrzehnten politischer Debatten über die Opfer der Stalin-Ära gibt es in Moskau nun ein großes Mahnmal zu ihren Ehren: Präsident Wladimir Putin weihte am Montag die „Mauer der Trauer“ ein, ein Werk des Bildhauers Georgi Franguljan.

Er hoffe, dass „dieses Datum von unserer Gesellschaft dazu genutzt wird, einen Schlussstrich unter die dramatischen Ereignisse zu ziehen, die unser Land und unser Volk gespalten haben“, sagte Putin.

Die Einweihung sei „in jenem Moment besonders wichtig, in dem wir uns an den hundertsten Geburtstag der (Oktober-)Revolution erinnern“, sagte Putin. Die Errichtung der „Mauer der Trauer“ wurde unter anderem von der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial und der Solschenizyn-Stiftung mitgetragen.

Der Schriftsteller Alexander Solschenizyn hatte mit seinem Werk „Archipel Gulag“ wesentlich dazu beigetragen, dass die Verbrechen unter dem Sowjetherrscher Josef Stalin weltweit bekannt und aufgearbeitet wurden.

1991 hatte der damalige Präsident Boris Jelzin den 30. Oktober zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Stalinismus bestimmt. Der stalinistischen Säuberungskampagne, die 1937 und 1938 ihren Höhepunkt erreichte, fielen rund 20 Millionen Menschen zum Opfer – durch Massenerschießungen, in den Gulags, durch Deportationen und die Massen-Hungersnot vor allem in der Ukraine.

Siehe auch: 20 Millionen Tote: Gedenken an Opfer der Stalin-Ära in Moskau

Eine Gruppe von 40 früheren politischen Häftlingen kritisierte es als „Scheinheiligkeit“, das Mahnmal zu errichten, solange die „politische Repression in Russland nicht nur weitergeht, sondern zunimmt“.

Mit der „Mauer der Trauer“ werde die politische Repression zu einer Angelegenheit der „fernen Vergangenheit“ gemacht, heißt es in einem Schreiben, das etwa von den früheren Sowjet-Dissidenten Wladimir Bukowski und Alexander Podrabinek unterzeichnet wurde.

Der Umgang der russischen Führung unter Putin mit der Stalin-Zeit sorgt immer wieder für Debatten. Seit Putins erstem Amtsantritt als Präsident im Jahr 2000 wird Stalin in der Öffentlichkeit zunehmend rühmend erwähnt. (afp)

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