Weißrussland geht massiv gegen Journalisten vor

Minsk (dpa) - Beim massiven Vorgehen gegen Journalisten in Weißrussland ist auch die Chefredakteurin der unabhängigen Nachrichtenagentur Agentur Belapan, Irina Lewschina, festgenommen worden. Außer ihr saßen am Donnerstag sieben weitere…
Epoch Times9. August 2018
Beim massiven Vorgehen gegen Journalisten in Weißrussland ist auch die Chefredakteurin der unabhängigen Nachrichtenagentur Agentur Belapan, Irina Lewschina, festgenommen worden. Außer ihr saßen am Donnerstag sieben weitere Medienvertreter in Polizeigewahrsam, darunter ein Mitarbeiter der Deutschen Welle (DW). Das ergibt eine Übersicht des Weißrussischen Journalistenverbandes in Minsk. Den Journalisten wird vorgeworfen, in Computersysteme der staatlichen Agentur Belta eingedrungen zu sein und Informationen abgeschöpft zu haben. Die Ex-Sowjetrepublik Weißrussland zwischen Russland und Polen wird seit 24 Jahren von Präsident Alexander Lukaschenko polizeistaatlich regiert. Seit Dienstag waren auch andere Journalisten abgeführt und von Ermittlern befragt worden. Auch mehrere Redaktionen wurden durchsucht. 72 Stunden Untersuchungshaft wurden aber nur gegen den DW-Mitarbeiter Pawljuk Bykowski verhängt, gegen Lewschina und eine weitere Belapan-Reporterin, vier Journalistinnen des Portals tut.by und einen Journalisten der Zeitung «Belarusy i rynok». DW-Intendant Peter Limbourg sagte: «Das Vorgehen der Behörden in Weißrussland gegen akkreditierte Journalisten ist in jeder Weise ungerechtfertigt.» Wohnungsdurchsuchungen und Verhaftungen seien nicht zu tolerieren. Die Deutsche Welle protestierte nach eigenen Angaben beim weißrussischen Botschafter in Berlin. Auch die Bundesregierung und die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) riefen die Behörden zu Zurückhaltung auf.

(dpa)


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