2020 gab es viel mehr Autobahn-Baustellen als zuvor – die meisten in NRW

Die jahrelange Unterfinanzierung der Fernstraßen räche sich, erklärt der verkehrspolitische Sprecher der FDP. Laut dem ADAC gab es im Jahr 2020 rund ein Drittel mehr Baustellen als im Vorjahr.
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Baustelle Deutschland: Die deutschen Autobahnen sind in einem schlechten Zustand. Hier eine der Baustellen in Bayern.Foto: Lukas Barth/dpa
Epoch Times12. Mai 2021

Deutschland hat das Jahr 2020 für viele Bauarbeiten auf den Autobahnen genutzt. Laut ADAC gab es 2020 rund 30 Prozent mehr Baustellen auf Autobahnen als im Jahr zuvor. Nach Angaben der Bundesregierung waren es 787 Stück, berichten RTL/ntv. Sie hatten im Schnitt eine Länge von 2,8 Kilometern und dauerten im Mittel 199 Tage.

Die mit Abstand meisten gab es in Nordrhein-Westfalen (416), gefolgt von Bayern (77) und Niedersachsen (76). Gezählt wurden Arbeiten, die mindestens vier Tage dauerten.

Die FDP-Fraktion hatte die Zahlen bei der Bundesregierung erfragt, deren verkehrspolitischer Sprecher, Oliver Luksic, sieht in dem Anstieg Versäumnisse. Zu lange sei nichts passiert.

„Auch im letzten Jahr hat sich die jahrelange Unterfinanzierung der Fernstraßen gerächt“, sagte Luksic bei RTL/ntv. Deutschland als Exportnation und Verkehrskreuz Europas könne sich das Risiko bröckelnder Fahrbahnen nicht erlauben. Planung und Bau müssten dringend beschleunigt, die neue Autobahn GmbH gestärkt werden.

Es braucht weniger Bürokratie, mehr Digitalisierung.“

Bundesregierung weiß nicht, auf wie vielen Brücken 2020 gebaut wurde

Das Bundesverkehrsministerium verweist in seiner Antwort auf die FDP-Anfrage darauf, dass die Investitionen in das deutsche Fernstraßennetz kontinuierlich angestiegen seien. Mit 7,92 Milliarden Euro habe man nochmals 150 Millionen Euro mehr ausgegeben als 2019.

Als „ernüchternd“ bezeichnet FDP-Verkehrspolitiker Luksic einen anderen Aspekt der Antwort aus dem Ministerium: Mitte Mai weiß die Bundesregierung noch immer nicht, auf wie vielen Brücken auf Autobahnen und Bundesstraßen 2020 gebaut wurde.

Die Meldungen aus den Bundesländern müssen eigentlich jedes Jahr bis zum 1.April vorliegen, bislang aber tun sie dies nicht. Die Daten müssten dringend straffer erfasst werden, so Luksic. „Nur mit genauen Daten können die richtigen Entscheidungen getroffen werden.“ (dts)



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