2,8 Prozent mehr Lohn: Tarifeinigung für Länder-Beschäftigte erzielt

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Warnstreik der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in Berlin am 25. November 2021.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times29. November 2021

In den Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder außer Hessen ist eine Einigung erzielt worden. Das teilten die Gewerkschaften am Montag in Potsdam mit. Demnach erhalten die Beschäftigten Anfang 2022 „eine steuerfreie Zahlung nach den Corona-Regelungen in Höhe von 1.300 Euro“. Zum 1. Dezember 2022 werden die Gehälter um 2,8 Prozent erhöht.

Auszubildende, Praktikanten sowie Studierende erhalten nach Angaben der Gewerkschaft eine Einmalzahlung von 650 Euro. Ab Dezember kommenden Jahres werden ihr monatliches Gehalt um 50 beziehungsweise 70 Euro angehoben. Der Tarifabschluss hat demnach eine Laufzeit von 24 Monaten und sieht unter anderem auch vor, dass Übernahmeregeln für Auszubildende wieder in Kraft treten.

„Ein in weiten Teilen respektables Ergebnis“

Verdi-Chef Frank Werneke bezeichnete den Abschluss am Montag als „ein in weiten Teilen respektables Ergebnis“. Er bringe vor allem für die Beschäftigten im öffentlichen Gesundheitswesen „spürbare Einkommensverbesserungen“.

Laut dem Ergebnis der Verhandlungen steigt auch die sogenannte Intensiv- und Infektionszulage für Pflegekräfte in den Krankenhäusern auf 150 Euro. In der Folge erhält eine Intensivpflegekraft laut Verdi in der Summe 230 Euro pro Monat mehr – zusätzlich zu der Einmalzahlung von 1.300 Euro.

Am Wochenende waren Arbeitgeber und Arbeitnehmer in Potsdam zu ihrer dritten Verhandlungsrunde zusammengekommen. Die ursprünglich bis Sonntag angesetzten Verhandlungen wurden bis Montag verlängert, nachdem Bewegung in den bislang festgefahrenen Konflikt gekommen war.

Der Abschluss betrifft die Beschäftigten der Länder bis auf Hessen, das nicht zur Tarifgemeinschaft der Länder gehört und bereits separat einen Abschluss aushandelte. In den vergangenen Wochen hatte es mehrfach Warnstreiks gegeben.

Verdi und der Deutsche Beamtenbund (DBB) hatten ursprünglich fünf Prozent mehr Gehalt, monatlich jedoch mindestens 150 Euro sowie für Pflegekräfte im Gesundheitswesen mindestens 300 Euro mehr gefordert. DBB-Chef Ulrich Silberbach räumte ein, „unsere Kolleginnen und Kollegen hätten mehr verdient gehabt – und für einen konkurrenzfähigen öffentlichen Dienst braucht es auch mehr“.

Die Einigung ist außer für die rund 800.000 Länder-Beschäftigten auch für Beamte relevant. Die Landtage übertragen die Abschlüsse üblicherweise auch auf Beamte sowie pensionierte ehemalige Beamte. (afp/dl)



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