40.000 Fahrer fehlen: DFHV warnt vor drohendem Versorgungskollaps

Die Tätigkeit der Berufskraftfahrer ist für Wirtschaft und Gesellschaft von größter Bedeutung. Allerdings leidet der Straßengüterverkehr in Deutschland und Europa unter einem sich stetig verschärfenden Mangel an qualifizierten Fahrern.
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Lkw-Fahrer unterwegs. Droht bald ein Versorgungskollaps?Foto: iStock
Epoch Times11. Dezember 2018

Wie der Deutsche Fruchthandelsverbandes e.V. (DFHV), berichtet, entstehen derzeit „deutlich spürbare Engpässe im Logistiksektor, die die Versorgungssicherheit von Industrie, Handel und der Bevölkerung gefährden und damit die gesamtwirtschaftliche Entwicklung negativ beeinträchtigen können.“

Das geht aus einem „Fünf-Punkte-Plan gegen Logistikengpässe und Fahrermangel im Straßengüterverkehr“ hervor, erstellt durch eine gemeinsame Initiative des BGA (Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V.) und weitere Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft.

Laut der Statistik des Kraftfahrtbundesamtes seien etwa eine Million ausgebildete Lkw-Fahrer 45 Jahre oder älter und gehen im Durchschnitt mit 60 Jahren in den Ruhestand. Jährlich würden in Deutschland somit 67.000 Fahrer altersbedingt aus dem Berufsleben ausscheiden. Demgegenüber konnten im Jahr 2017 jedoch nur knapp 27.000 Personen – entweder durch Ausbildung zum Berufskraftfahrer oder Erwerb der erforderlichen Grundqualifikation – hinzugewonnen werden, heißt es. Damit würden in allen Branchen heute bereits 40.000 Fahrer jährlich fehlen.

„Jedes Jahr fehlen in Deutschland rund 40.000 Fahrer. Das bleibt nicht ohne drastische Auswirkungen auf die Frischelogistik, aber auch für die gesamte deutsche Wirtschaft“, sagt Geschäftsführer des Deutschen Fruchthandelsverbandes e.V. (DFHV), Dr. Andreas Brügger. Jetzt seien gemeinsame Anstrengungen von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft erforderlich, denn jeder sei betroffen. Dazu gehörten unter anderem eine größere Attraktivität des Fahrerberufs, eine verbesserte Ausbildung und Qualifizierung, vor allem aber auch eine Imagekampagne und mehr Wertschätzung für die Fahrer.

Die Verbände fordern das Ministerium auf, diese Punkte umgehend in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe zu diskutieren und entsprechende Maßnahmen einzuleiten. (nmc)



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