Angst und Lockdown: Europäer sparen in der Pandemie deutlich mehr

Angst vor der Corona-Krise und wenig Gelegenheit, Geld in Restaurants, Geschäften und Urlauben auszugeben: Viele Menschen haben im vergangenen Jahr mehr gespart - nicht nur in Deutschland.
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Es wird gespart - aus Angst und Mangel an Gelegenheiten.Foto: iStock
Epoch Times21. Februar 2021

In der Corona-Krise haben viele Menschen in Europa laut einer Studie deutlich mehr gespart. Im vergangenen Jahr flossen im Saldo 585 Milliarden Euro neu auf Giro- und Sparkonten in der Eurozone, heißt es in einer Analyse des Hamburger Finanzunternehmens Deposit Solutions.

Damit sei das Sparvolumen im Währungsraum um 48 Prozent zum Vorjahr gewachsen (2019: +395 Milliarden Euro). Ein Großteil der neuen Gelder, rund 150 Milliarden Euro, entfalle auf deutsche Sparer, hieß es. Dabei erzielen sie mit Bankeinlagen wegen der Dauer-Niedrigzinsen kaum noch Rendite.

Hierzulande stieg das Sparvolumen um 37 Prozent zum Vorjahr – stärker als in Italien (32 Prozent), aber weniger als in Frankreich (72) und Spanien (38). In Großbritannien, was gesondert untersucht wurde, lag das Plus gar bei 170 Prozent. Seit dem zweiten Quartal 2020 seien die Zuflüsse auf Sparkonten größer gewesen als in den Vorjahren, so die Studie, die der Deutschen Presse-Agentur vorlag. Demnach lagen Ende 2020 in der Eurozone rund 8,3 Billionen Euro auf Sparkonten. Analysiert wurden Giro-, Tagesgeld-, Festgeld- und andere Sparkonten.

„Sinkender Konsum und ein anhaltend unsicheres wirtschaftliches Umfeld haben dazu geführt, dass die Menschen mehr Geld auf ihren Konten haben als je zuvor“, sagte Tim Sievers, Chef von Deposit Solutions. Die Entwicklung sei in allen Ländern Europas die gleiche. „Spareinlagen nehmen eine immer zentralere Rolle in den Finanzportfolios der Menschen ein.“

Europavergleich: Frankreich vor Deutschen Sparern

In der Eurozone sind 2020 laut Studie die Bankguthaben französischer Sparer mit rund 2200 Euro pro Kopf am stärksten gestiegen gefolgt von deutschen Sparern mit 1800 Euro. Dahinter lagen italienische und spanische Sparer mit pro Kopf 1300 Euro Zuwachs.

Für das Papier hat die Beratungsfirma Barkow Consulting unter anderem Daten der Europäischen Zentralbank und der Bank of England analysiert. In Großbritannien stiegen die Kontoguthaben um 2500 Euro pro Kopf.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts ist die Sparquote in Deutschland im Corona-Jahr 2020 auf das Rekordhoch von 16,3 Prozent gestiegen nach 10,9 Prozent im Vorjahr. Von 100 Euro verfügbarem Einkommen legten die Haushalte also im Schnitt gut 16 Euro zurück.

Banken: Hohe Kundengelder sind eine Belastung

Für die Banken sind hohe Kundengelder durch die negativen Zinsen eine Belastung.

„Die Kunden haben uns im Krisenjahr 2020 mehr denn je ihr Geld anvertraut“, sagte Präsident Michael Ermrich vom Dachverband der ostdeutschen Sparkassen (OSV). „Unseren Sparkassen fehlen jedoch Möglichkeiten, diese Gelder zu investieren beziehungsweise zinsbringend anzulegen.“

Ursache sei die schon lang andauernde Negativzinspolitik der EZB. Seit 2018 verringerte sich das Betriebsergebnis der Sparkassen um 3,5 Prozent auf 1,15 Milliarden Euro – das dritte Jahr in Folge, so Emrich. Insgesamt seien 166 Millionen Euro an Gewinn eingebüßt wurden. Der OSV schließt nicht aus, dass Kunden daher künftig für Leistungen der Sparkassen mehr zahlen müssen – sogenannte Verwahrentgelte.

Der Sparkassenverband Westfalen-Lippe sprach von einem „ausgeprägten Vorsichtssparen“ und erreicht mit Kundeneinlagen von 113 Milliarden Euro – neun Prozent mehr als im Vorjahr – einen neuen Rekord. (dpa/ks)

 



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