Bafin-Chef Hufeld: Waren bei Wirecard zu formalistisch

Bafin-Chef Hufeld sichert die Mitwirkung seiner Behörde an der Aufklärung des Wirtschaftskrimis Wirecard mit Nachdruck zu. Einen Rücktritt sieht er für sich nicht geboten.
Titelbild
Wirecard.Foto: Sven Hoppe/dpa/dpa
Epoch Times2. September 2020

Bafin-Präsident Felix Hufeld schließt einen Rücktritt im Zusammenhang mit Kritik an seiner Behörde im Wirecard-Bilanzskandal weiterhin aus.

„Ich diene meinem Land und Europa. Solange mein Land und Europa mir dieses Vertrauen entgegenbringen – und das spüre ich, und das wird mir auch sehr deutlich entgegengebracht – werde ich meine Pflichten weiter erfüllen“, sagte Hufeld am Mittwoch bei einer Bankentagung in Frankfurt.

Der inzwischen aus dem Dax geflogene Münchener Zahlungsdienstleister hatte im Juni Luftbuchungen von 1,9 Milliarden Euro eingeräumt und in der Folge Insolvenz angemeldet. Die Münchener Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Wirecard seit 2015 Scheingewinne auswies, und ermittelt wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs.

Formal war die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) nur für einen Teil des Wirecard-Konzerns zuständig: die Wirecard Bank. „Wir haben uns selbstverständlich auch das Unternehmen Wirecard sehr genau angeschaut“, betonte Hufeld. „Wir waren an dieser Stelle nicht blind. Aber wir haben uns zu lange auf die formal korrekten Verfahren verlassen.“

Der Bafin-Chef räumte ein: „Mit dem Wissen von heute hätten wir die Staatsanwaltschaft angerufen und hätten gesagt: Verhaftet diesen Haufen Krimineller.“ Hufeld versicherte, seine Behörde werde weiterhin „mit maximaler Klarheit und Offenheit“ an der Aufklärung des Wirecard-Skandals mitwirken. (dpa)



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