Logo Epoch Times
Wirtschaft auf wackligem Kurs

Bau steigt, Export zittert – Bundesbank sieht leichte Erholung beim BIP

In Industrie und Bau hat die Wirtschaft leicht zugelegt. Trübe Aussichten gibt es jedoch im Export – das BIP hat sich laut Bundesbank im 1. Quartal stabilisiert – die Zentralbank ist vorsichtig optimistisch.

top-article-image

Die weitere Prognose: Deutschlands Wirtschaft schrumpft leicht (Symbolbild).

Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 3 Min.

Die Wirtschaft in Deutschland hat sich nach Angaben der Bundesbank zuletzt stabilisiert. Wie die Zentralbank in Frankfurt am Main mitteilte, dürfte das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal dieses Jahres leicht zugenommen haben. Im zweiten Quartal könnte die Wirtschaft jedoch „einen Rückschlag erleiden“.
Die gestiegene Bau- und Industrieproduktion weisen den Angaben zufolge auf ein kleines Wachstum hin. „Auch die Dienstleister dürften ihre Aktivität etwas ausgeweitet haben, möglicherweise gestützt durch einen geringfügig höheren privaten Konsum“, erklärte die Bundesbank.
Dabei könnte eine Rolle gespielt haben, dass wegen der Zollankündigungen durch die US-Regierung Geschäfte in die ersten Monate des Jahres vorgezogen wurden.
Gleichzeitig stelle sich die grundsätzliche Entwicklung „insgesamt weiter schwach“ dar. „Insgesamt bleibt der kurzfristige Ausblick für das Exportgeschäft und die Industrie angesichts der Zollpolitik der US-Regierung trüb.“

Es droht weiterer Gegenwind

Die niedrige Auslastung in der Industrie belaste die Investitionen der Firmen, gleichzeitig schwächt sich der Arbeitsmarkt ab. Das von Bundestag und Bundesrat beschlossene Milliardenpaket für Verteidigung und Infrastruktur werde sich erst mit Verzögerung positiv auf die heimische Konjunktur auswirken.
Kurzfristig drohe zusätzlicher Gegenwind durch die US-Zollpolitik. Diese dürfte sich auf die für Deutschland bedeutende Exportwirtschaft auswirken. „Insgesamt ist aus heutiger Perspektive zu erwarten, dass die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal wieder sinken wird“, prognostiziert die Bundesbank.
Das Statistische Bundesamt veröffentlicht am kommenden Mittwoch (30.4.) eine erste Schätzung zum deutschen BIP im ersten Quartal 2025.

Stimmung bei Unternehmen etwas besser

Die Stimmung bei Unternehmen in Deutschland verbesserte sich im April erneut leicht. Der Geschäftsklimaindex des Münchner Ifo-Institut kletterte von 86,7 auf 86,9 Punkte. Gleichzeitig gingen die Erwartungen der Firmen zurück und die Unsicherheit nahm zu.
Der DAX blieb trotz der Wirtschaftsmeldungen bis Mittag weiter im roten Bereich. Gegen 12:30 Uhr wurde der Index mit rund 21.870 Punkten berechnet, dies entspricht einem Minus von 0,4 Prozent gegenüber dem vorherigen Handelstag. An der Spitze der Kursliste rangierten Adidas, Vonovia und Infineon, am Ende SAP, Rheinmetall und Brenntag.
Der neue Ifo-Geschäftsklimaindex sorgte an der Börse für eine positive Überraschung. „In Anbetracht der stellenweisen apokalyptischen Einschätzungen hinsichtlich der Zollauswirkungen verhalten sich hierzu wichtige Konjunkturfrühindikatoren beinahe konträr“, sagte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP-Bank-Gruppe.
„Dies war gestern bereits mit Blick auf die europäischen Einkaufsmanagerindizes stellenweise der Fall und findet heute mit dem Ifo-Geschäftsklimaindex seine Fortsetzung.“
„Doch trotz des überraschenden leichten Anstiegs des Ifo-Geschäftsklimaindex bleibt der konjunkturelle Ausblick eingetrübt.“ Die deutsche Wirtschaft werde derzeit gleich mehrfach in die Zange genommen. „Zum größten konjunkturellen Risiko entwickelten sich etwaige US-Strafzölle gegenüber europäischen Importen.“ (afp/afp/dts/red)

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.