„Handelsblatt“-Umfrage: Jeder dritte Dax-Chef verzichtet auf Teile seines Grundgehalts

Viele Konzerne schicken die Mitarbeiter in die Kurzarbeit. Dafür zeigen sich Vorstände solidarisch und kürzen sich die Gehälter.
Titelbild
Adidas-Chef Kasper Rorsted.Foto: Alexander Scheuber/Getty Images For DFB
Epoch Times12. Juni 2020

Jeder dritte Vorstandsvorsitzende im Dax verzichtet einer Umfrage des „Handelsblatt“ zufolge wegen der Corona-Krise auf Teile seiner Grundbezüge oder spendet Teile seiner Bonuszahlungen.

Unter den Chefs, die auf Geld verzichten, ließen sich die meisten nur vier Fünftel des Grundgehalts überweisen, berichtete die Zeitung am Freitag. 13 der 30 Dax-Chefs wollen demnach nicht auf Teile ihrer Grundbezüge verzichten.

Acht von ihnen sehen gegenwärtig keinen Anlass dafür, weil das Unternehmen nicht so stark von der Krise betroffen sei, berichtete das „Handelsblatt“ weiter; so hätten etwa Bayer, die Deutsche Telekom und RWE geantwortet. Sieben Unternehmen, darunter BMW, die Deutsche Post und Wirecard, wollten sich auf Anfrage nicht äußern.

Besonderen Verzicht übt Adidas-Chef Kasper Rorsted

Besonderen Verzicht übt dem Bericht zufolge Adidas-Chef Kasper Rorsted. Er lasse sich bis auf Weiteres die Hälfte seines Festgehaltes nicht auszahlen. Gestrichen seien auch seine kurz- und langfristigen Boni für 2020. Das war eine Auflage für die drei Milliarden Euro schwere Staatshilfe, die Adidas bekommt.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr verzichtet laut „Handelsblatt“-Umfrage unter den 30 im Deutschen Aktienindex gelisteten Unternehmen ein halbes Jahr lang auf ein Fünftel seines Grundgehalts. Wegen der Staatshilfe für die Lufthansa sind auch Spohrs variable Zahlungen gestrichen.

Daimler-Boss Ola Källenius verzichtet laut Bericht neun Monate lang auf 20 Prozent des Grundgehalts, SAP-Chef Christian Klein hat ein Fünftel seines Jahres-Fixgehalts an wohltätige Zwecke gespendet.

Der Chef des Autozulieferers Continental, Elmar Degenhart, verzichtet laut Bericht auf ein Zehntel – und zwar für vier Monate. Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing hat sich demnach ein Monatsgrundsalär nicht auszahlen lassen.

Dieses Jahr müssen sich fast 30 Dax-Vorstandsvorsitzenden auf Gehaltseinbußen einstellen: Umsätze und Aktienkurse sind in der Corona-Pandemie eingebrochen. Die meisten Dax-Chefs dürften deshalb nur deutlich verringerte Jahresboni bekommen.

Die Kurzfristprämien machen laut Vergütungsberatern bei den Dax-Chefs ungefähr 15 Prozent der Bezüge aus, wie das „Handelsblatt“ berichtete. Das Festgehalt stehe im Schnitt für ein Viertel der Bezüge. Den Großteil machen Langfristprämien aus.  (afp)



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