Wirecard scheidet zum 24. August aus dem Dax aus

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Der Wirecard-Schriftzug an der Firmenzentrale des Zahlungsdienstleisters in Aschheim.Foto: Peter Kneffel/dpa/dpa
Epoch Times20. August 2020

Der Finanzdienstleister Wirecard scheidet nach dem milliardenschweren Bilanzskandal zum 24. August aus dem Deutschen Aktienindex (Dax) aus. Als Nachfolger steigt der Essenslieferdienst Delivery Hero in den deutschen Leitindex auf, wie die Deutsche Börse am Mittwochabend (19. August) in Frankfurt mitteilte. Wirecard hatte Ende Juni Insolvenz angemeldet. Zuvor musste das Unternehmen einräumen, dass in der Bilanz aufgeführte Gelder von 1,9 Milliarden Euro, die vermeintlich auf asiatischen Bankkonten lagern sollten, nicht auffindbar seien.

Der Ausschluss von Wirecard ergibt auch Änderungen in den anderen Indizes: Im Tec-Dax rückt das Technikunternehmen LPKF Laser & Electronics auf, der Anlagenbauer Aixtron steigt in den M-Dax auf und der Baumarkt Hornbach in den S-Dax. Der erste Handelstag in der neuen Zusammensetzung ist der kommende Montag.

Die Deutsche Börse hatte vor einer Woche nach einer Umfrage unter Marktteilnehmern neue Regeln für einen Rauswurf insolventer Konzerne aus dem deutschen Leitindex bekanntgegeben. Künftig sollen insolvente Dax-Konzerne umgehend aus dem Dax ausgeschlossen werden. Zudem werden die betroffenen Unternehmen für ein Jahr aus dem Dax ebenso ausgeschlossen wie aus dem S-Dax, dem M-Dax und dem Tec-Dax. Auch für diese Indizes der Deutschen Börse soll die Reform gelten.

Essenslieferdienst Delivery Hero

Mit Delivery Hero steigt nun ein Berliner Technologiekonzern in den Leitindex auf und schreibt seine Erfolgsgeschichte fort: Das Unternehmen wurde 2011 gegründet und ging 2017 an die Börse. Dabei nahm der Online-Lieferdienst aus der Startup-Schmiede Rocket Internet knapp eine Milliarde Euro ein. Die Unternehmensgruppe ist weltweit in über 40 Ländern mit ihren Bestellplattformen aktiv und beschäftigt nach eigenen Angaben etwa 25.000 Mitarbeiter. Mit seinem Plattformmodell, bei dem Kunden an Restaurants und Lieferdienste vermittelt werden, wurde das Berliner Jungunternehmen schnell zu einem der bedeutendsten Tech-Konzerne Europas und wächst nach wie vor rasant.

Bekannt wurde Delivery Hero in Deutschland mit den eigenen sowie zugekauften Marken Lieferheld, Pizza.de und Foodora. Mittlerweile ist der Konzern hierzulande aber nicht mehr aktiv. Vor rund anderthalb Jahren verkaufte er das Deutschlandgeschäft an den niederländischen Konkurrenten Takeaway – dafür gab es abermals rund eine Milliarde Euro. (afp)



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