Bye bye Paypack – REWE schlägt „andere Wege“ ein

Extrapunkte beim Einkaufen, günstige Preise durch Bonussysteme. Payback macht es möglich. Die REWE GROUP entwickelt ein eigenes System – und hat die Trennung von Payback angekündigt.
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Ab Ende 2024 ist Schluss mit Payback-Punkten bei Rewe.Foto: iStock
Epoch Times30. Januar 2023

„Haben Sie eine Payback-Karte?“ Mit dieser Frage werden REWE-Kunden regelmäßig an der Kasse begrüßt – noch. Ende nächsten Jahres soll damit Schluss sein, wie die „Lebensmittel Zeitung“ berichtete.

Der Handels- und Touristikkonzern REWE stellt zum Jahresende 2024 die Kooperation mit dem Kundenbindungsprogramm Payback ein. Der Handelsriese und das Loyalitätsprogramm hätten ihre Zusammenarbeit noch einmal um zwei Jahre verlängert, teilte eine REWE-Sprecherin mit.

Danach werde der Konzern „andere und/oder eigene Wege gehen“. Wie das neue Bonussystem für REWE aussieht, ist noch nicht bekannt.

REWE kooperiert im Supermarktgeschäft seit dem Jahr 2014 mit dem weitverbreiteten Punkte-Sammelsystem. Der zur REWE Group gehörende Discounter PENNY trat ihm im Jahr 2018 bei. Für Payback sei die Handelsgruppe mit ihren Millionen Kunden einer der wichtigsten Partner, betonte die „Lebensmittel Zeitung“.

Besserer Zugriff auf Kundendaten

Laut dpa will REWE ein eigenes Kundenbindungsprogramm aufbauen. Der Handelskonzern würde damit einen viel direkteren Zugriff auf die Kundendaten und größere Möglichkeiten für eine Individualisierung seiner Angebote erhalten als bisher.

Für Payback, das seit 2011 zur American Express Gruppe gehört, bedeutet das Ende mit der REWE GROUP laut FAZ den Verlust von 12 Millionen REWE-Kunden sowie weiteren fünf Millionen, die beim Discounter PENNY einkaufen.

In den sozialen Medien kündigen schon jetzt einige an, sich nach dem Auslaufen von Payback von der REWE GROUP zu trennen. „Fällt Payback weg, gibt’s für mich keinen Grund mehr, nicht auch bei der Konkurrenz einzukaufen“, schreibt ein User auf Twitter. Immerhin kaufe er fast all seine Lebensmittel im Wert von etwa 400 Euro im Monat bei REWE.

Lebensmittelhandel bald ganz ohne Payback?

„Ich bin sicher, dass andere Partner den Abschied von Payback ebenfalls erwägen, wenn nicht sogar folgen werden“, erklärt der Handelsexperte Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein laut RND. Nach seiner Auffassung seien eigene, digitale Rabattsysteme für die Handelsketten sinnvoller, da sie hierdurch mehr Daten über das Einkaufsverhalten der Kunden erhalten können.

„Der Gesetzgeber ist extrem streng, wenn es um die Weitergabe von Kundendaten von einem zum anderen Unternehmen geht“, so Heinemann. Dass eine Bonus-App möglicherweise nicht immer Vorteile für Kunden hat, erklärt Christine Steffen von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

„Wer etwa immer das Gleiche kauft, kriegt darauf womöglich eher keinen Rabatt, dafür aber vielleicht bei einem ähnlichen, aber schlussendlich teureren Produkt“, schildert sie. Letztlich gehe es bei den Bonusprogrammen darum, Kunden ins eigene Geschäft zu locken, die mehr kaufen als eigentlich gewollt.  (dpa/sua)

 



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