USA-China-Konflikt: Außenhandel Chinas stärker eingebrochen als erwartet

Geschwächt durch den Handelsstreit mit den USA und einer sinkenden Nachfrage ist Chinas Außenhandel im September stärker eingebrochen als erwartet. Besonders der Handel mit den USA litt.
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Ein mit Containern beladenes Schiff am 5. Oktober 2019 im Hafen von Hongkong.Foto: ANTHONY WALLACE/AFP via Getty Images
Epoch Times14. Oktober 2019

Geschwächt durch den Handelsstreit mit den USA und eine sinkende Nachfrage ist Chinas Außenhandel im September stärker eingebrochen als erwartet. Die chinesischen Exporte, eine wichtige Säule der Wirtschaft der Volksrepublik, gingen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,2 Prozent zurück auf 218,1 Milliarden US-Dollar (197,5 Mrd Euro), wie der chinesische Zoll am Montag mitteilte. Das war der stärkste Einbruch seit acht Monaten. Die Importe sanken um 8,5 Prozent.

Experten hatten zuvor zwar mit einem deutlichen Abschwung gerechnet, jedoch mit unter drei Prozent bei den Exporten und nur rund sechs Prozent bei den Importen. Die Importe aus den USA sanken jedoch im September um über 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die schwache Entwicklung des Außenhandels dürfte sowohl auf Gründe außerhalb wie innerhalb Chinas zurückgehen. Einerseits belastet der Handelskrieg mit den USA das Geschäft schwer. Wegen der gegenseitig verhängten Strafzölle und der schlechten Stimmung zwischen beiden Staaten sackten Chinas Exporte in die USA im September um 21,9 Prozent ab.

Die Importe brachen um 15,2 Prozent ein. Auf der anderen Seite sind die schwachen Einfuhren Chinas ein Spiegelbild der sich abschwächenden Binnennachfrage und einer langsamer wachsenden chinesischen Wirtschaft.

Erst Anfang September waren vor dem Hintergrund des Handelskonflikts zwischen den USA und China neue Strafzölle auf chinesische Importe in Kraft getreten – diese seien „zum Teil“ für die schlechten September-Resultate verantwortlich, urteilten Experten. China reagierte seinerseits ebenfalls mit neuen Abgaben. Eine generell schwächelnde Nachfrage im In- und Ausland belastet den Handel jedoch ebenfalls.

Erst kürzlich erzielten die USA und China eine Teileinigung zur Beilegung ihres Handelskonflikt. US-Präsident Donald Trump sprach am Freitag von einer „Phase eins“ vor einem angestrebten umfassenderen Abkommen. Die erzielten Vereinbarungen beziehen sich seinen Angaben zufolge unter anderem auf den Agrarsektor, den Schutz von geistigem Eigentum und Finanzdienstleistungen.

Die restlichen Streitpunkte sollten dann in einer zweiten und womöglich dritten Phase geklärt werden.

Die USA wollen auf die für Dienstag angekündigte Anhebung von Strafzöllen von 25 auf 30 Prozent für chinesische Importe im Wert von 250 Milliarden US-Dollar verzichten, wie Finanzminister Steven Mnuchin sagte. Über geplante zusätzliche Strafzölle von 15 Prozent auf Konsumgüter im Wert von rund 160 Milliarden US-Dollar Mitte Dezember gebe es noch keine Entscheidung, sagte der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer.

Trump äußerte seine Hoffnung, dass das Teilabkommen in den nächsten drei bis fünf Wochen finalisiert werden könne. Er und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping könnten es womöglich am Rande des Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) Mitte November in Santiago de Chile unterzeichnen. (afp/dpa)



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