Reisekonzern „DER Touristik“ signalisiert Bereitschaft an Condor-Beteiligung

Die Pleite des britischen Reisekonzerns Thomas Cook wirbelt die Tourismusbranche durcheinander. Der Reisekonzern DER Touristik - einer der großen in Deutschland - hat klare Vorstellungen von einer Neuordnung.
Titelbild
Condor flog zu seinem 60-jährigen Bestehen im vergangenen Geschäftsjahr einen operativen Verlust von 10 Millionen britischen Pfund (11,5 Mio Euro) ein.Foto: Patrick Pleul/dpa
Epoch Times1. Oktober 2019

Der Reisekonzern „DER Touristik“ hat wenig Interesse an einer Übernahme des insolventen deutschen Veranstalters Thomas Cook. „Wir haben ein sehr gut aufgestelltes Portfolio an Marken und Produkten“, sagte Zentraleuropa-Chef Ingo Burmester der Deutschen Presse-Agentur.

Nur Volumen zu gewinnen, macht wenig Sinn“, so Burmester.

Zugleich hat „DER Touristik“ großes Interesse, dass der ebenfalls zum insolventen britischen Reisekonzern Thomas Cook gehörende Ferienflieger Condor weiter in der Luft bleibt.

Eine gesamthafte Übernahme von Condor kann ich mir nicht vorstellen. Eine anteilige Beteiligung würde ich aber nicht grundsätzlich ausschließen“, sagte Burmester.

Die Priorität aus Sicht von „DER Touristik“ liege aber in einer „eigenständigen, dauerhaft erfolgreichen Airline“.

Condor ist ein wichtiger Partner verschiedener Reiseveranstalter. Die Airline fliegt derzeit planmäßig. Sie hat im Gegensatz zu dem Reiseveranstalter keinen Insolvenzantrag gestellt, sondern ist in einem Schutzschirmverfahren. Damit soll verhindert werden, dass Geld an den insolventen britischen Mutterkonzern abfließt.

Condor ist sehr verlässlich und gerade im Moment bei Kunden sehr beliebt. Wir stellen aktuell steigende Buchungen für Sommer und Winter auf Condor-Flügen fest“, sagte Burmester.

Zwar geht Burmester davon aus, dass die Marken der deutschen Thomas Cook, darunter auch Neckermann Reisen, durch die Insolvenz Vertrauen verloren haben. Einen Imageschaden für die Pauschalreise als solche erwartet der Manager aber nicht unbedingt.

Eine Pauschalreise ist immer noch das allersicherste, was man machen kann, auch durch die Absicherung durch eine Reiseinsolvenzversicherung“, sagte Burmester. „Bei Einzelbuchungen von Flug oder Hotel hilft ihnen niemand.“

Zugleich betonte der Manager: „DER Touristik ist einer der insolvenzsichersten Reiseveranstalter, weil wir den langfristig planenden, genossenschaftlich organisierten Rewe-Konzern als Mutter haben und nicht an der Börse notiert sind.“

Die deutsche Thomas Cook, zu der unter anderem „Neckermann Reisen“, „Öger Tours“ und „Bucher Reisen“ gehören, war in den Sog der Pleite der britischen Mutter geraten. Drei deutsche Thomas-Cook-Gesellschaften stellten vergangene Woche Insolvenzantrag. Alle weiteren Reisen bis einschließlich 31. Oktober sind abgesagt, auch wenn sie schon bezahlt sind. Grundsätzlich ist auch für diese Fälle die Versicherung „Zurich“ zuständig. Neue Reisen werden vorerst nicht mehr verkauft.

Die Insolvenz von Thomas Cook ist zunächst ein herber Schlag für die touristische Landschaft“, fügte Burmester hinzu. „Aber die Branche hilft jetzt den gestrandeten Reisenden und über die Insolvenzversicherung sich selbst.“

Nach eigenen Angaben unterstützt „DER Touristik“ im Auftrag der „Zurich“ Thomas-Cook-Urlauber auf den Kanaren, den Balearen, auf dem spanischen Festland, in Portugal sowie in der Dominikanischen Republik bei der Rückreise. Geholfen wird unter anderem beim Transfer vom Hotel zum Flughafen und beim Check-in für den Rückflug. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion