Deutschland auf Platz vier unter Top-Industriestandorten weltweit – und im Ranking hinter Bayern

Der Hamburger Hafen, das bayerische Internet oder der US-amerikanische Kapitalmarkt - alles Gründe, die einen Standort für Unternehmen attraktiv machen. Deutschland rangiert in einem neuen Ranking weit oben - wird allerdings von Bayern noch übertrumpft.
Titelbild
Das Münchner BMW Werk.Foto: iStock
Epoch Times23. August 2019

Deutschland ist laut einer Untersuchung des bayerischen Unternehmerverbands vbw eines der Länder mit den besten Bedingungen für Industrieunternehmen weltweit. Platz eins des Staatenrankings belegen die USA, auf Platz zwei folgt die Schweiz, auf Platz drei Schweden. Hinter Deutschland kommen die Niederlande (Rang fünf), Dänemark und Australien. In diesen Ländern siedeln sich Industrieunternehmen besonders gern an oder investieren dort.

Der vbw – der Dachverband der Bayerischen Wirtschaft – bewertet regelmäßig die industrielle Standortqualität von 45 Staaten weltweit im Vergleich zu Bayern. Die Staaten sind die 45 größten Konkurrenten des Bundeslandes. Anhand von 61 Kriterien bewertet der Verband die Bedingungen für Industrieunternehmen vor Ort. Im Ranking aller 46 Standorte – also der Staaten sowie Bayern – landet das Bundesland auf Platz zwei. Deutschland liegt dann auf Platz fünf.

Deutschland schneidet im Bereich Infrastruktur besser als Bayern ab: „Zwar punktet der Freistaat gegenüber Deutschland mit einer besseren Internetversorgung sowie leistungsfähigeren Logistiksystemen und einer höheren Lebenserwartung“, heißt es in der Studie. Aber in Deutschland sei der Zugang zu Flug- und Schiffshäfen insgesamt besser als in Bayern.

Standortnachteile und China

Auch die Bereiche Staat und Wissen seien besondere Standortvorteile der Bundesrepublik – also Ordnungsrahmen und Bürokratie einerseits sowie Bildungssystem, Fachkräftenachwuchs und Innovationsumfeld andererseits.

Standortnachteile haben demnach sowohl Bayern als auch Deutschland – wie übrigens die meisten Industrieländer – bei der Kostenentwicklung. Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer des vbw, sieht darin einen massiven Nachteil für Bayern. „Hohe Steuern und Arbeitskosten belasten unseren Standort“, erklärte er.

Als die größten Konkurrenten Bayerns stuft Brossardt nicht nur die im Ranking weit oben rangierenden Industriestaaten ein. „Wirtschaftsnationen wie China stellen eine große Herausforderung dar.“ Das Land belegt Rang 24 und hat sich im Vergleich zu den Vorjahren kontinuierlich verbessert.

Gewinner USA, die 2018 noch auf Platz drei lagen, punktet dieses Jahr vor allem mit der günstigen Entwicklung des Kapitalmarkts, sprich mit den guten Kreditbedingungen. Verdanken die Vereinigten Staaten den ersten Platz der unternehmensfreundlichen Politik ihres Präsidenten Donald Trump? „Das kann man so nicht sagen“, erklärte Brossardt. Die US-Unternehmen profitierten zwar kurzfristig durchaus von der Unternehmenssteuerreform.

Auch hätten sich in den USA in den vergangenen Jahren „Innovationsumfeld und Humankapital“ verbessert. „Doch das ist kein Verdienst des US-Präsidenten. Im Gegenteil: Langfristig wirkt sich die Politik des Protektionismus negativ auf den Aspekt der „Offenheit der Märkte“ aus.“ (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion