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Zwei Modelle am Start

E-Auto-Offensive: Türkischer Hersteller Togg will deutschen Markt erobern

Zwei Elektroautomodelle bietet das türkische Unternehmen Togg seit Ende September in Deutschland an. Der Vertrieb ist ausschließlich über eine App organisiert.

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Der türkische Konzern Togg möchte nun mit eigenen E-Automodellen den deutschen Markt erobern. (Symbolbild)

Foto: Sven Hoppe/dpa

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In Kürze

  • Der türkische E-Autohersteller Togg will in diesem Jahr noch 600 Autos nach Deutschland liefern.
  • Zwei Modelle bietet Togg derzeit an, ein drittes soll 2026 folgen.
  • In der Türkei hat Togg bisher mehr als 70.000 Autos verkauft.

 
Der türkische Autohersteller Togg drängt mit eigenen Elektroautos auf den deutschen Markt. Seit Ende September sind zwei Modelle nun auch hierzulande zu bekommen. Wie das Fachportal „ecomento“ berichtet, handelt es sich um den SUV T10X und um die neue Limousine T10F. Das erstgenannte Modell ist in der Türkei erfolgreich gestartet, heißt es in dem Bericht weiter. So seien – Stand September – 70.000 Autos verkauft worden.

Probefahrten in mehreren Großstädten möglich

Togg, erst vor zwei Jahren gegründet, verkauft seine Wagen allerdings nicht über den normalen Autohandel. Wer eine Limousine vom Bosporus haben möchte, kann sie ausschließlich über die unternehmenseigene App „Trumore“ bestellen. In einem ersten Kontingent stehen dort 1.000 Fahrzeuge bereit, 600 will Togg noch in diesem Jahr ausliefern.
Über die App sind auch Buchungen von Probefahrten möglich. Sie werden derzeit in Berlin, Frankfurt, München, Köln und Hamburg angeboten, schreibt die „WELT“. Preislich startet Togg bei 34.300 Euro für die Modelle. Wer sich für die Basisvariante entscheidet, bekommt die kleinere von zwei zur Auswahl stehenden Batterien. Die Reichweite beträgt dann maximal 335 Kilometer. Mehr als 500 Kilometer kann man zurücklegen, wenn man sich für die größere Variante entscheidet. Der Kaufpreis beträgt dann mindestens 40.120 Euro. Im nächsten Jahr will Togg auch ein Allradmodell anbieten, das dann ab 49.200 Euro zu haben ist.
Laut „ecomento“ ist die Komfortausstattungsvariante V2 RWD Long Range derzeit bei den verfügbaren Modellen zu haben. Sie ist mit einem Hinterradantrieb ausgestattet. Die Reichweite beträgt beim T10F bis zu 623 Kilometer. Beim T10X sind es 100 Kilometer weniger.

Togg baut auf die in Deutschland lebenden Türken

Dass Togg außerhalb der Türkei Deutschland als Erstes ausgesucht hat, liegt offenbar daran, dass sich der Hersteller einen guten Absatz verspricht, da hierzulande – Stand Ende 2024 – rund 3 Millionen Menschen mit türkischen Wurzeln leben. Ob und wo die künftigen Besitzer die Batterien ihrer Fahrzeuge an Stationen der Togg-eigenen Schnelllademarke Trugo laden können, hängt von Nutzung und Kosten ab, schreibt das Portal „elektroauto-news.net“. „In der Türkei betreiben wir Ladepunkte etwa mit Shell – diese Erfahrung tragen wir nach Europa“, zitiert das Portal Togg-CEO Gürcan Karakaş.
Togg ist der dritte Versuch der Türkei, ein eigenes Elektroauto an den Start zu bringen, berichtet das „Handelsblatt“ (Bezahlschranke). Zwei vorherige Versuche scheiterten. Der Name Togg steht für Türkiye’nin Otomobili Girişim Grubu. Übersetzt bedeutet es in etwa „Die Automobilinitiative der Türkei“. An Togg beteiligt sind die Fahrzeughersteller Anadolu Holding und BMC. Hinzu kommen außerdem der Technologiedienstleister Turkcell und der Elektronikkonzern Zorlu.

Fertigung komplett in der Türkei

Des Weiteren hält die Union der Kammern und Warenbörsen der Türkei (TOBB) einen Anteil an Togg. Um das Unternehmen wirtschaftlich zu stärken, verzichten die Anteilseigner 15 Jahre lang auf jegliche Ausschüttung.
Wie das „Handelsblatt“ weiter schreibt, sieht sich Togg als ein Unternehmen, das Fahrzeuge von Anfang an als Smart Device entwickelt. Dabei handelt es sich um ein intelligentes, vernetztes Bauteil oder System im Fahrzeug, das über Sensorik, Rechenleistung und Kommunikationsfähigkeit verfügt. Es ist ein zentraler Bestandteil digitaler Fahrzeuge.
Zudem werden die Modelle komplett in der Türkei gefertigt. Das gilt auch für die Batterien, die Togg in einem Joint Venture mit dem chinesischen Konzern Farasis produziert.
Nach einem zweijährigen Volontariat arbeitet Oliver Signus seit mehr als 30 Jahren als Redakteur. Seit 2022 schreibt er für Epoch Times. Dabei ist die vielschichtige, abwechslungsreiche Arbeit das tägliche Salz in der Suppe. Als Schwerpunkte haben sich die brisanten Themen unserer Zeit wie das World Economic Forum (WEF) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) herauskristallisiert.

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