Ehemaliger Investor wegen Anlagebetrugs zu Haft verurteilt

Er hatte stets einen 500-Euro-Schein dabei, um sich reich zu fühlen: Ein Mann, der erst Fitnesstrainer war und dann Immobilienmakler wurde, ist wegen Anlagebetrugs in großem Stil verurteilt worden.
Titelbild
Das Gerichtsgebäude für das Amtsgericht des Landgericht I und II in München.Foto: Matthias Balk/dpa/dpa
Epoch Times18. August 2021

Das Landgericht München I hat einen ehemaligen Investor wegen Anlagebetrugs in dreistelliger Millionenhöhe zu einer Haftstrafe von neun Jahren und drei Monaten verurteilt. Das sagte ein Gerichtssprecher am Mittwoch.

Demnach prellte der ehedem in Börsen- und Finanzforen bekannte Finanzmakler in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrzehnts insgesamt 6894 Anleger um 164 Millionen Euro. Manche Kunden sind dabei mehrfach gezählt, da sie in mehrere der insgesamt elf Fonds investiert hatten.

Dem Urteil voraus, ging eine Absprache zwischen Anklage und Verteidigung, mehr als neun Jahre Haft gelten in Betrugsfällen jedoch als sehr hoch. Der 48-Jährige hatte ein Geständnis abgelegt, was ihm die Kammer zu seinen Gunsten anrechnete. Die Ermittlungen waren vor Jahren publik geworden, 2017 hatte der Makler noch in einem Zeitungsinterview die Vorwürfe zurückgewiesen.

Der Makler verkaufte Fonds auf dem grauen Kapitalmarkt und hatte seiner Kundschaft laut Anklage hohe Renditen von bis zu 17,5 Prozent versprochen. Laut Urteil handelte es sich um ein Schneeballsystem – eine Betrugsmasche, bei der die Organisatoren immer neue Kunden anwerben und mit deren Einlagen zunächst auch Scheingewinne an Anleger auszahlen. Manche Kunden sollen mehr als 200.000 Euro angelegt haben. Der Mann soll nicht alleine agiert haben, ein Geschäftspartner hält sich laut Gerichtssprecher nicht in Deutschland auf.

Der nunmehr verurteilte Finanzmakler hatte vor Gericht umfangreich ausgesagt und geschildert, wie er zunächst eine Maurerlehre machte, dann Fitnesstrainer und Immobilienmakler wurde, bevor er schließlich begann, Fonds zu verkaufen. Dabei offenbarte er unter anderem, dass er stets einen 500-Euro-Schein dabei hatte, um sich reich zu fühlen. (dpa)



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