Unicredit interessiert sich auch für Commerzbank
Unicredit- Banco BPM: EU-Kommission gibt grünes Licht für Übernahme
Die italienische Großbank Unicredit hat von der EU-Kommission grünes Licht für die Übernahme ihrer Konkurrentin Banco BPM erhalten – allerdings unter Auflagen.

Detailansicht des Unicredit Tower in Mailand, Italien. Der Turm wurde 2012 eröffnet und ist mit 231 Metern das höchste Gebäude Italiens.
Foto: boggy22/iStock
Die auch an einer Übernahme der Commerzbank interessierte italienische Großbank Unicredit hat aus Brüssel grünes Licht für den Kauf ihrer Konkurrentin Banco BPM bekommen.
Im Gegenzug müsse die Unicredit in Italien 209 Bankstandorte veräußern, um Wettbewerbsbedenken auszuräumen, teilten die Wettbewerbshüter der EU-Kommission am Donnerstag mit.
Ob die Unicredit an der Übernahme festhält, ist wegen Widerstands aus der italienischen Regierung jedoch fraglich.
Feindliche Übernahme bei Banco BPM
Die Unicredit hatte im November verkündet, Italiens drittgrößte Bank Banco BPM für 10,1 Milliarden Euro übernehmen zu wollen. Banco BPM spricht von einem feindlichen Übernahmeversuch und hatte sich an die italienische Wettbewerbsbehörde gewandt.
Diese wollte den Fall übernehmen und stellte einen entsprechenden Antrag bei der zuständigen EU-Kommission, den Brüssel aber abwies.
Die italienische Regierung von Giorgia Meloni hatte zuletzt eine Reihe von Bedingungen gestellt. Sie verlangte unter anderem, die Zahl der Kredite an italienische Firmen und Haushalte in den ersten fünf Jahren nach der Übernahme nicht zu reduzieren.
„Die Wahrscheinlichkeit, das Vorhaben im Fall der Banco BPM fortzusetzen, liegt derzeit bei 20 Prozent oder weniger“, sagte Unicredit-Chef Andrea Orcel angesichts der Hindernisse in der vergangenen Woche.
Auch an Übernahme der Commerzbank interessiert
Die Unicredit ist auch an einer Übernahme der Commerzbank interessiert. Mitte März genehmigte die Europäische Zentralbank der italienischen Bank, ihren Anteil an der Commerzbank von 28 Prozent auf 29,9 Prozent aufzustocken. Bei 30 Prozent der Anteile wäre die Unicredit zu einem öffentlichen Übernahmeangebot verpflichtet.
Die Führung der Commerzbank und die Beschäftigten ebenso wie die Bundesregierung, die seit der staatlichen Rettung der Bank in der Krise 2008 noch Anteile besitzt, haben sich gegen eine Übernahme ausgesprochen.
Unicredit-Chef Orcel sagte kürzlich, er wolle sich bei dem Thema Zeit lassen. Eine Entscheidung könne bis 2027 warten. (afp/red)
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