Bundesbank: 35 Prozent mehr Insolvenzen befürchtet

Anlässlich der Vorstellung des Finanzstabilitätsberichts mahnte die Bundesbank Geschäftsbanken und öffentliche Hand, sich auf einen möglichen deutlichen Anstieg der Insolvenzen im ersten Quartal 2021 vorzubereiten. Insgesamt sei das deutsche Finanzsystem aber resilient.
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Staatliche Maßnahmen verhindern noch eine höhere Zahl von Firmenpleiten in Deutschland.Foto: Martin Gerten/dpa/dpa
Von 14. Oktober 2020

Am Dienstag (13.10.) stellte die Vizepräsidentin der Deutschen Bundesbank, Claudia Buch, den aktuellen Finanzstabilitätsbericht vor. Dieser stand ganz im Zeichen der Corona-Krise und ihrer Folgen für die Wirtschaft im Land und in Europa.

Wie die „Tagesschau“ berichtet, zeigt sich die Bundesbank weitgehend zufrieden mit der Resilienz, die das deutsche Finanzsystem bislang offenbart habe. Allerdings könnte eine drohende Welle an Insolvenzen zu Beginn des Jahres 2021 zu einer ernsthaften Belastungsprobe werden.

Die Vizepräsidentin der Bundesbank richtet deshalb auch eine dringliche Mahnung an alle Banken, sich auf ein Szenario mit einer erheblichen Insolvenzwelle und steigenden Kreditausfällen vorzubereiten. Diese seien Folgen der Corona-Krise, aber auch des bevorstehenden Endes der Sonderregelungen im Insolvenzrecht, die überschuldete Unternehmen noch bis zum Jahreswechsel von der Pflicht entbinden, Insolvenz zu beantragen.

Buch hält einen Anstieg der Insolvenzen von Unternehmen in den ersten Monaten des nächsten Jahres auf „über 6000 pro Quartal“ für möglich. Dies wäre zwar unterhalb deutlich pessimistischerer Erwartungen von Kreditschützern oder Finanzpublizisten wie Dirk Kreuter, dennoch entspräche der Wert einem Plus von mehr als 35 Prozent.

Wuermeling: „Banken funktionieren, Kreditvergabe läuft“

Inwieweit andere Unternehmen und Marktteilnehmer infolge einer solchen Entwicklung ins Straucheln geraten würden, lässt Buch offen. Aus Sicht der Kreditinstitute sei jedoch im Fall einer solchen Entwicklung zu befürchten, dass Banken weniger Kredite vergeben, um die eigenen Eigenkapitalquoten zu schonen. In weiterer Folge könnte sich dies als Hemmnis im Bereich der wirtschaftlichen Erholung erweisen und die wirtschaftliche Entwicklung im Land weiter belasten.

Buchs Vorstandskollege Joachim Wuermeling betonte: „Die Banken funktionieren, die Kreditvergabe läuft.“ Allerdings sei es schwierig, die Folgen des „Corona-Schocks“ und mögliche „Abwärtsspiralen“ verlässlich vorauszusagen. Insolvenzen sowie die damit verbundenen Kreditausfälle könnten die Kapitalquoten der Banken belasten.

Damit diese am Ende nicht doch ihre Kreditvergabe einschränken und den Wirtschaftseinbruch verschärfen, sollten die Banken, so Buch, ihre aufgebauten Kapitalpuffer nutzen, „um weiterhin angemessen Kredite zu vergeben“. Gleichzeitig sollten sie die Ausschüttung von Gewinnen begrenzen.

Wuermeling erklärte, es gelte, „gute von schlechten Risiken zu unterscheiden – und Kredite an gute Kreditnehmer auch zu vergeben“. Banken und öffentliche Verwaltung sollten sich darum kümmern, ausreichend erfahrenes Personal auf die drohenden Insolvenzen vorzubereiten und die Vereinfachung von Insolvenzverfahren zu prüfen.

(Mit Material von afp)



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