Geteiltes Echo auf Scholz-Vorschlag zur Bankenunion

Geteilter Meinung sind die Finanzminister der Eurozone zum Vorschlag von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD). Er fordert eine EU-weite Einlagensicherung für Bankguthaben.
Titelbild
Die EU auf dem Weg zur Bankenunion? (Symbolbild).Foto: Uli Deck/dpa/dpa
Epoch Times7. November 2019

Der Vorschlag von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) für eine EU-weite Einlagensicherung für Bankguthaben ist bei seinen Kollegen der Eurozone auf ein gemischtes Echo gestoßen. Eurogruppen-Chef Mario Centeno sprach von einem „wichtigen Beitrag“, verwies aber gleichzeitig auf „sehr sensible“ Teile des Vorschlags. Das hochverschuldete Italien kritisierte dabei die Forderung, vorher auch von den Instituten gehaltene Staatsanleihen als Risiken in den Bankbilanzen zu bewerten.

Scholz verteidigte in Brüssel seinen Vorstoß, der in der Koalition nicht mit der Union abgestimmt ist. Über die Vollendung der EU-Bankenunion werde seit Jahren diskutiert, sagte der Finanzminister, der sich im November der Stichwahl um den SPD-Vorsitz stellt. Nun sei die Zeit des Handelns gekommen. Scholz zeigte sich überzeugt, dass die Bundesregierung ihre Position in der nächsten Zeit festlegen wird.

Die EU-Staaten hatten schon vor Jahren vereinbart, eine gemeinsame europäische Einlagensicherung für Guthaben von Bankkunden aufzubauen. Sie soll auch verhindern, dass Banken in Krisen noch stärker unter Druck geraten, weil Kunden ihre Gelder nicht mehr sicher glauben und abziehen. Die Bundesregierung hat Fortschritte jedoch jahrelang blockiert, weil sie zuerst einen deutlichen Abbau ausfallgefährdeter Bankkredite in anderen Mitgliedstaaten will.

Umverlagerung von Risiken

Der Vorstoß von Scholz könne „etwas Bewegung“ in die Debatte bringen, sagte Österreichs Finanzminister Eduard Müller. Er entspreche der österreichischen Position, auch was Vorbedingungen wie ein einheitliches Insolvenzrecht für alle Banken betreffe. Dies sei nötig, um eine „Umverlagerung von Risiken innerhalb von Europa“ zu verhindern.

Auch der niederländische Finanzminister Wopke Hoekstra begrüßte den Vorschlag. Er verwies auf die darin enthaltene Bedingung, dass zuvor der Anteil ausfallgefährdeter Kredite in den Bankbilanzen reduziert werden müsse, der vor allem in den südlichen EU-Ländern noch besteht.

Italiens Finanzminister Roberto Gualteri sah zwar „eine Öffnung“ in der Frage der Einlagensicherung bei Deutschland. Bei Fragen wie den Vorgaben zu gehaltenen Staatsanleihen und ihre Risikobewertung seien die Positionen aber „unterschiedlich“. Dies hätte aus Sicht Roms „eine negative Wirkung“. Eurogruppen-Chef Centeno, der Portugals Finanzminister ist, sagte, in der Frage müsse mit Blick auf mögliche Marktreaktionen „mit großer Vorsicht“ vorgegangen werden.

Gleiche Regeln überall

„Wer die Bankenunion will, muss auch wollen, dass es gleiche Regeln gibt, die überall gelten“, hielt Scholz dem entgegen. Staatsanleihen müssten deshalb grundsätzlich nach ihrem Risiko in den Bankbilanzen berücksichtigt werden. Sonst führe dies „zu den schlechten Entwicklungen der letzten Jahrzehnte, (…) dass immer mal wieder dann letztlich die Steuerzahler dran sind“. Das müsse verhindert werden.

Centeno bekräftigte, dass die Finanzminister im Dezember einen Zeitplan für die weitere Diskussion über die Einlagensicherung und die Vollendung der Bankenunion verabschieden wollten. Entscheidungen über die konkrete Ausgestaltung würden dann aber noch nicht fallen.

Die EU hatte als Reaktion auf die Finanzkrise eine Bankenunion in Angriff genommen. Umgesetzt sind bereits eine stärkere Bankenaufsicht sowie ein Abwicklungsmechanismus für marode Institute. (afp)

Eine Buchempfehlung

Ein Buch für alle, denen das Schicksal der Welt am Herzen liegt: „Wie der Teufel die Welt beherrscht“.Foto: Epoch Times


Wer hat die Weltherrschaft? Wir leben in einer Zeit des Umbruchs. Immer klarer wird, dass die Geschichte der Menschheit nicht so ablief, wie sie heutzutage gelehrt wird. Das Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ gibt die lange gesuchten Antworten.

„Kapitalismus abschaffen“? „Wohnungsgesellschaften enteignen“? Familie auflösen? Keinen Wohlstand und keine Kinder mehr wegen des Klimas? Frühsexualisierung? Solche Gedanken sind in Politik, Medien und Kultur populärer denn je. Im Kern drücken sie genau das aus, was einst schon Karl Marx und seine Anhänger der gesamten Menschheit aufzwingen wollten.

Der Kommunismus hat im 20. Jahrhundert hunderte Millionen Menschen physisch vernichtet, heute zielt er auf ihre Seelen. Bei vielen Menschen blieb glücklicherweise die der menschlichen Natur innewohnende Güte erhalten – was den Menschen die Chance gibt, sich vom Einfluss des „Gespenst des Kommunismus“ zu befreien.

Das Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ beschreibt nicht nur die historische Entwicklung, sondern legt offen, wie das Gespenst des Kommunismus daran gehindert werden kann, unsere Welt zu regieren.

ISBN Band 1: 978-3-9810462-1-2, Band 2: 978-3-9810462-2-9, Band 3: 978-3-9810462-3-6. Einzeln kostet jeder Band 19,90 Euro (zzgl. 2,70 Euro Versandkosten), alle drei Bände gemeinsam sind im Moment noch zum Sonderpreis von 45,00 Euro (zzgl. 5,50 Euro Versandkosten) zu erwerben. Das Buch hat insgesamt 1008 Seiten und über 1200 Stichworte im Indexverzeichnis.

Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder – falls vergriffen – direkt beim Verlag der Epoch Times Phone: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion