Konjunkturabschwung: EZB will weiteres Anti-Krisen-Paket auf den Weg bringen

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Symbolbild.Foto: istock
Epoch Times12. September 2019

Europas Währungshüter sehen sich erneut zum Handeln gezwungen. Angesichts der weltweiten Konjunkturabkühlung und der Schwäche des Welthandels seien „signifikante geldpolitische Impulse“ notwendig, hatte der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, bei der jüngsten Sitzung des EZB-Rates gesagt.

An diesem Donnerstag könnte das oberste Entscheidungsgremium der Notenbank Taten folgen lassen. Die Beschlüsse der Sitzung in Frankfurt werden am Nachmittag (13.45 Uhr) veröffentlicht.

Diskutiert werden sowohl neue Anleihenkäufe als auch eine Verschärfung des Strafzinses für Gelder, die Banken bei der EZB parken. Derzeit werden dafür 0,4 Prozent Zinsen fällig – eine Milliardenbelastung für die Branche.

Draghi hatte angedeutet, dass dieser negative Einlagensatz weiter ins Minus gesenkt werden könnte. Um Geldhäuser zu entlasten, wird über eine Staffelung nachgedacht.

Mit dem Strafzins will die Notenbank erreichen, dass Banken das viele billige Geld, das die EZB ihnen zur Verfügung stellt, an Unternehmen und Verbraucher weiterreichen, damit es in Investitionen und Konsum fließt.

Das soll die Konjunktur anschieben und den Preisauftrieb verstärken. Denn die Inflation ist trotz einer seit Jahren expansiven Geldpolitik der EZB weit entfernt vom Ziel der Notenbank.

Die EZB strebt mittelfristig für den Euroraum eine Jahresteuerungsrate von knapp unter 2,0 Prozent an – weit genug entfernt von der Nullmarke.

Dauerhaft niedrige oder auf breiter Front sinkende Preise können Unternehmen und Verbraucher verleiten, Investitionen aufzuschieben. Das bremst die Wirtschaft.

Beim Leitzins von aktuell null Prozent haben sich die Währungshüter schon insofern festgelegt, dass mit steigenden Zinsen absehbar nicht zu rechnen ist.

Derzeit geht die EZB davon aus, dass die Leitzinsen im Euroraum „mindestens über die erste Hälfte des Jahres 2020 … auf ihrem aktuellen oder einem niedrigeren Niveau bleiben werden“. (dpa)



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