Wie der Bitcoin funktioniert

Der Kurs der umstrittenen Digitalwährung Bitcoin ist nach dem Start des ersten Terminkontrakts an einer regulierten Börse gestiegen. Aber was ist Bitcoin eigentlich?
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Bitcoin.Foto: Dan Kitwood/Getty Images
Epoch Times11. Dezember 2017

Die Kryptowährung Bitcoin dring mit ihrem Debüt an der Chicagoer Optionsbörse CBOE weiter in die traditionelle Finanzwelt vor – und befeuert dabei zugleich Warnungen vor einer Blase.

Was ist Bitcoin?

Der Bitcoin existiert seit 2009. Dahinter steckt die Idee einer Währung, die unabhängig von Staaten, Zentralbanken und der Geldpolitik existiert. Anders als klassische Währungen werden die digitalen Zahlungsmittel deshalb nicht von einer zentralen Stelle kontrolliert, auch Buchungen müssen nicht von einer zentralen Stelle bestätigt werden.

Damit trotzdem klar ist, wer an wen einen Bitcoin überwiesen hat, führt vereinfacht gesagt die gesamte Nutzergemeinschaft des Digitalgeldsystems ein gigantisches Kontenbuch, das alle jemals getätigten Transaktionen enthält und dem neue Buchungen hinzugefügt werden. In dieser dezentralen Datenbank, der sogenannten Blockchain, werden die Daten kryptografisch verschlüsselt, deshalb ist auch der Begriff Kryptowährung verbreitet.

Für diesen Prozess wiederum ist ein immer größer werdender Rechenaufwand nötig. Hier kommen auch private Computernutzer ins Spiel. Denn wer sich an den komplexen und energieintensiven Rechenprozessen beteiligt, wird dafür entlohnt – in Anteilen an der digitalen Währung. Auf diese Art entstehen neue „Münzen“. Der Prozess wird deshalb als „Mining“ (Schürfen) bezeichnet. Maximal 21 Millionen Bitcoins können erschaffen werden, mehr als drei Viertel davon gibt es bereits.

Siehe: Der Bitcoin könnte 2020 die gesamte Elektrizität der Welt benötigen

Wie kommen Nutzer an das digitale Geld?

Alle Bitcoin-Zahlungen und Transaktionen erfolgen via Internet. Bitcoins können per „Mining“ hergestellt, gekauft und verkauft, also in reale Währungen umgetauscht werden.

Das Bitcoin-Schürfen wird allerdings inzwischen weitgehend von professionellen Akteuren bestimmt, die dafür – möglichst in Ländern mit geringen Stromkosten – spezielle Hardware einsetzen. Für Privatnutzer lohnt sich das „Mining“ beim Bitcoin kaum noch.

Der Bitcoin-Wechselkurs schwankt immer wieder enorm. Zuletzt schoss er allerdings vor allem die Höhe. 2009 gab es für einen Bitcoin lediglich ein paar US-Cents, nun liegt der Kurs bei weit über 10.000 Dollar.

Siehe: Wirtschaftsweise warnt vor systemischen Risiken des Bitcoin

Welche Kritik gibt es?

Befürworter argumentieren, dass Kryptowährungen gerade auch in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit attraktiv sein können. Kritiker sehen hingegen vor allem den Bitcoin immer weniger als Zahlungsmittel, sondern zunehmend als Spekulationsobjekt.

Mit der Einführung von Bitcoin-Terminkontrakten, sogenannten Futures, sind nun auch Wetten auf eine künftige Kursentwicklung möglich. Einige Analysten warnen deshalb, dies öffne professionellen Anlegern die Tür, auf fallende Kurse zu wetten. Die Wirtschaftsweise Isabel Schnabel sieht mögliche Risiken für das gesamte Finanzsystem. Die Preisentwicklung der Bitcoins erinnere an die großen Blasen der Wirtschaftsgeschichte. (afp)

Siehe auch:

Bitcoin ist „Betrug“: JPMorgan-Chef setzt Digitalwährung mit scharfen Worten unter Druck



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