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Bürgerbewegung: Bei Finanzkriminalität geht es nicht mehr „um kleine Fische“

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Euro-Münzen

Foto: Oliver Berg/dpa

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Deutschland hat nach Ansicht der Bürgerbewegung „Finanzwende“ mittlerweile ein „massives Problem mit Finanzkriminalität“. Während Fälle früher als „kleine Fische“ hätten abgetan werden können, habe das Jahr 2020 gezeigt, dass auch ein gesamter Dax-Konzern „in die Kontrolle von Kriminellen gelangen kann“, sagte Finanzwende-Vorstand Gerhard Schick der Nachrichtenagentur AFP. Er bezog sich damit auf den Bilanzskandal beim Zahlungsdienstleister Wirecard.
Das Unternehmen hatte Ende Juni Insolvenz angemeldet. Wirecard soll jahrelang seine Bilanzen gefälscht haben. Erst im Herbst 2018 hatte es das Unternehmen in den Dax geschafft und dort die traditionsreiche Commerzbank verdrängt.

Parlamentarischer Untersuchungsausschuss zu Wirecard-Skandal

Mittlerweile befasst sich ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss mit dem Skandal. Geklärt werden sollen mögliche Versäumnisse im Umgang der Bundesregierung und ihrer Behörden mit den Vorkommnissen. Im Fokus stehen die deutsche Finanz-, Geldwäsche- und Steueraufsicht und insbesondere die Bundesanstalt Bafin.
Der Milliardenschaden für zehntausende Wirecard-Anleger zeige nun die „ökonomischen Kosten von Finanzkriminalität“, sagte Schick. Der Skandal stehe aber auch dafür, dass der Finanzstandort Deutschland mittlerweile mit der „Unfähigkeit der deutschen Behörden assoziiert wird, Finanzkriminalität zu bekämpfen“.

Wirtschaftsprüfungsgesellschaften sollen sich von ihrem Beratungsgeschäft trennen

Nötig seien nun Konsequenzen aus dem Skandal, forderte der Finanzwende-Chef. Noch vor der Bundestagswahl müsse eine grundlegende Reform der Finanzaufsicht und der Wirtschaftsprüfung durchgesetzt werden, sagte er AFP.
So müssten eine neue Führung der Finanzaufsicht und weitere Mitarbeiter her, außerdem müssten sich die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften von ihrem Beratungsgeschäft trennen. (afp)

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