Frauenquote für Aufsichtsräte – Lambrecht: Unternehmen schließen bewusst Frauen aus

Justizministerin Lambrecht und Familienministerin Giffey wollen eine verpflichtende Frauenquote für Aufsichtsräte einführen. Ihr Vorhaben trifft auf wenig Gegenliebe. 70 Prozent der Unternehmen wollen, dass Vorstände in Männerhand bleiben.
Titelbild
Bundesjustizministerin Christine Lambrecht.Foto: SEBASTIAN GOLLNOW/dpa/AFP via Getty Images
Epoch Times31. Januar 2020

Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) lehnt die von Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) und Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) geforderte Frauenquote in Vorständen von Unternehmen ab.

„Eine gesetzliche Quote für die Besetzung von Vorständen nach politischen Vorgaben wie zum Beispiel Alter oder Geschlecht greift in verfassungsrechtlich fragwürdiger Weise in das Unternehmensgefüge ein“, sagte eine Sprecherin den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (Freitagsausgaben).

Wenn entsprechende Kandidaten oder Kandidatinnen nicht vorhanden oder nicht bereit seien, „eine entsprechende Position zu übernehmen, so sollte eine gesellschaftlich und vor allem von den Unternehmen gewünschte Entwicklung nicht per Gesetz erzwungen werden“.

Die Vielfalt von Talenten in den unterschiedlichen Hierarchiestufen von Unternehmen sähen die Arbeitgeber als Quelle für nachhaltigen Unternehmenserfolg an, so die BDA-Sprecherin weiter. Die Wege seien allerdings vielfältig und berücksichtigten die betriebsindividuellen Herausforderungen und Gegebenheiten.

Lambrecht: Unternehmen schließen bewusst Frauen aus

Lambrecht hatte den Zeitungen gesagt: „Mit der verbindlichen Frauenquote für Aufsichtsräte haben wir einen Meilenstein gesetzt; sie ist ein voller Erfolg und zeigt, dass es genügend hochqualifizierte Frauen gibt, die diese Positionen ausfüllen können.“

Bei den Vorständen habe man auf Freiwilligkeit gesetzt. Dies sei „aber nicht honoriert worden“. 70 Prozent der Unternehmen hätten erklärt, dass ihr Vorstand ausschließlich in Männerhand bleiben solle. „Sie schließen damit bewusst kompetente Frauen von den Schaltzentralen der Wirtschaft aus“, so die SPD-Politikerin weiter.

Sie setze sich „deshalb dafür ein, dass bei großen Unternehmen mit vier und mehr Vorstandsmitgliedern mindestens eine Frau im Vorstand sein muss“, sagte die Justizministerin den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“. Ähnlich hatte sich zuletzt Bundesfamilienministerin Giffey geäußert.

Seit 2016 müssen große börsennotierte und mitbestimmungspflichtige Unternehmen eine 30-Prozent-Quote in Aufsichtsräten erfüllen. Laut einer jüngst bekannt gewordenen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ist der Frauenanteil in den Vorständen von 8 auf 12,3 Prozent – während er in Unternehmen ohne Quote in Aufsichtsräten und Vorständen bei 9 Prozent stagnierte.

Die DIW-Forscherin Katharina Wrohlich empfahl deshalb eine Quotenregelung für Vorstände als nützlich, sagte aber ebenfalls, sie sei rechtlich deutlich schwerer umzusetzen.

Union dagegen

Die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Nadine Schön, lehnt eine Quote in Vorständen ab. „Eine Frauenquote für Vorstände wäre ein massiver Eingriff in die unternehmerische Freiheit“, sagte sie dem RND. Denn „im Gegensatz zu Aufsichtsräten bestimmt der Vorstand das operative Tagesgeschäft eines Unternehmens“.

Lambrecht und Giffey sollten „sich auf jene Ziele und Schwerpunkte konzentrieren, die wir im Koalitionsvertrag festgelegt haben“, mahnte Schön, „wie zum Beispiel die Vorreiterrolle des öffentlichen Dienstes“. Hier sollten bis 2025 die Führungspositionen gleichberechtigt von Frauen und Männern besetzt werden. In Ostdeutschland ist Letzteres vielerorts schon der Fall. (dts/nh)



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