Gehackte US-Softwarefirma Kaseya nun in Besitz von Entschlüsselungsprogramm

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Die Bundesregierung hält ernsthafte Cyberangriffe für sehr wahrscheinlich.Foto: PHILIPPE HUGUEN/AFP via Getty Images
Epoch Times23. Juli 2021

Die von einem massiven Hackerangriff betroffene US-IT-Firma Kaseya ist in den Besitz eines Entschlüsselungsprogramms gelangt, um die von dem Angriff betroffenen Computersysteme wieder zum Laufen zu bringen.

„Wir können bestätigen, dass Kaseya das Programm von einem Dritten bekommen hat“, erklärte das Unternehmen am Donnerstag (Ortszeit). Mehrere Teams seien im Einsatz, um den betroffenen Unternehmen bei der Wiederherstellung ihrer Systeme zu helfen.

Schwedische Supermarktkette musste Filialen schließen

Von dem Ransomware-Angriff auf die Softwarefirma Kaseya Anfang Juli waren Schätzungen zufolge weltweit 1.500 Unternehmen betroffen. Kaseya mit Sitz in Miami liefert IT-Dienstleistungen an rund 40.000 Geschäftskunden in aller Welt. Als Folge des Angriffes musste unter anderem die schwedische Supermarktkette Coop die Mehrheit ihrer Filialen wegen ausgefallener Kassensysteme vorübergehend schließen.

Bei Ransomware-Angriffen werden die Computersysteme der Opfer verschlüsselt, um von den Nutzern Lösegeld für die Freigabe zu erpressen. Nach dem breiten Cyberangriff hatten Hacker im Darknet tatsächlich 70 Millionen Dollar (59 Millionen Euro) in Bitcoin gefordert. Dann werde eine Entschlüsselungs-Software online gestellt. Hinter dem Angriff wird die russischsprachige Hackergruppe REvil vermutet.

Kaseya äußerte sich nun allerdings nicht dazu, um wen es sich bei dem „Dritten“ handelte. Auch blieb unklar, ob die Firma das Lösegeld letztlich zahlte.

Microsoft von staatlich geförderte Hackergruppe aus China angegriffen

Im März gab Microsoft bekannt, dass Hafnium, eine staatlich geförderte Hackergruppe aus China, für das Hacken seiner E-Mail- und Kalenderserver verantwortlich war. Sicherheitsexperten schätzten damals, dass mindestens 30.000 Organisationen in den USA gehackt wurden.

In diesem Jahr gab es bereits eine Reihe von Ransomware-Angriffen auf tausende US-Firmen. Besonders schwer waren die Attacken auf eine große US-Pipeline. Unternehmen hätten im vergangenen Jahr rund 350 Millionen US-Dollar gezahlt, um ihre Daten zurückzubekommen, erklärte das US-Heimatschutzministerium. (afp/er)



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