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ifo spricht von „alarmierender Entwicklung“

Geschäftsklima bei Selbständigen im September deutlich verschlechtert

Soloselbständige und Kleinstunternehmen bewerten ihre aktuelle Geschäftslage spürbar negativer. Sie sind zunehmend skeptisch, dass sich die Wirtschaft bald wieder erholt. Sie sind unsicherer als die Gesamtwirtschaft, so das ifo-Institut München.

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In Neuwied: Ein Gärtner hilft bei der Auswahl von Pflanzen (Symbolbild). Foto jokuephotography/iStock

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Das Geschäftsklima bei Soloselbstständigen und Kleinstunternehmen hat sich im September deutlich verschlechtert. Der vom ifo-Institut gemeinsam mit dem Online-Dienstleister Jimdo ermittelte Index sank von minus 13,8 auf minus 19,8 Punkte. Sowohl ihre aktuelle Geschäftslage als auch den Ausblick auf die kommenden Monate bewerteten die Unternehmen demnach spürbar negativer.
„Viele Selbständige spüren derzeit Gegenwind in ihrem Geschäft“, sagte ifo-Expertin Katrin Demmelhuber. „Zugleich wächst die Skepsis, dass sich die Wirtschaft bald wieder erholt.“ Immer mehr Selbständige stünden vor einer ungewissen Zukunft.
Die Soloselbständigen und Kleinstunternehmen hatten auch im September mehr Schwierigkeiten, ihre weitere Geschäftsentwicklung einzuschätzen. 30,4 Prozent der Befragten meldeten, dass ihnen das schwerfalle. Im August waren es 30,1 Prozent. Damit ist die Unsicherheit weiterhin höher als in der Gesamtwirtschaft, wo der Wert im September bei 22,3 Prozent lag.

Kredite schwieriger zu erhalten

Zudem wird der Zugang zu Krediten schwieriger: Von den Unternehmern, die aktuell Kreditverhandlungen führen, gibt fast die Hälfte an, die Kreditvergabe sei restriktiv.
Im Vergleich zum vorhergehenden Quartal hat sich der Anteil der Selbständigen, die Schwierigkeiten beim Zugang zu Krediten meldeten, deutlich erhöht (von 34,9 Prozent auf 45,1 Prozent), während diese Quote in der Gesamtwirtschaft sank (von 31,4 Prozent auf 29,1 Prozent).
Der Anteil der Befragten, die überhaupt Kreditverhandlungen führen, stieg bei den Selbständigen erneut an und liegt nun bei 10,8 Prozent (9,6 Prozent zuletzt). Er ist wesentlich geringer als in der Gesamtwirtschaft mit 25,5 Prozent.

ifo spricht von „alarmierender Entwicklung“

„Die gleichzeitige Verschlechterung von Erwartungen, Geschäftslage, Kreditzugang und Unsicherheit ist eine alarmierende Entwicklung – aber leider eine, die zu erwarten war“, erklärte Jimdo-Chef Matthias Henze.
Das ifo-Institut befragt zur Berechnung des Geschäftsklimaindexes monatlich Soloselbständige und Kleinstunternehmer mit weniger als neun Mitarbeitern.
Dabei arbeiten die Münchener Ökonomen mit Jimdo sowie dem Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschlands zusammen. Der Index bildet alle Sektoren ab, der Schwerpunkt liegt jedoch auf dem Dienstleistungssektor. (afp/red)

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