Grüne fordern Nachtzug-Sprinter durch Europa

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Ein Nachtzug der ÖBB (Österreichische Bundesbahnen) steht im Bahnhof Hamburg-Altona kurz vor der Abfahrt nach Wien.Foto: Bodo Marks/dpa/dpa
Epoch Times13. September 2020

Die Grünen appellieren an die Bundesregierung, sich für Nachtzug-Sprinter durch Europa einzusetzen. Das geht aus einem Positionspapier hervor, welches Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter und Bahnpolitiker Matthias Gastel erarbeitet haben und über das „Zeit-Online“ berichtet. Darin fordern die Grünen außerdem, Bahnunternehmen zu verpflichten, in ihren Buchungsportalen Tickets für europäische Zugverbindungen anzubieten.

„Ein internationales Bahnticket zu buchen, muss mindestens so einfach werden wie heute die Buchung eines Flugtickets“, heißt es in dem Papier. Eine europäische Bahnagentur soll demnach die Strecken und die Regeln für den Ticketverkauf EU-weit koordinieren.

Das sei nötig, weil es privaten Anbietern praktisch nicht möglich sei, für Verbindungen durch mehrere Länder die Preise für die Nutzung der Bahntrassen jeweils einzeln zu verhandeln, steht in dem Papier. Wegen hoher Trassenpreise würden die Tickets außerdem sonst für Fahrgäste zu teuer.

Zentralisierung gefordert

Zudem ist es aus Sicht der Grünen essenziell, dass Deutschland einen nationalen Aufgabenträger bekommt. Diese gibt es bislang nur auf regionaler Ebene, um Nahverkehr zu bestellen und zu bezahlen.

Ein nationaler Aufgabenträger soll das Angebot im Fernverkehr unabhängig von der Wirtschaftlichkeit steuern und nach Vorstellung der Grünen mindestens alle Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern anbinden. Ein solcher Aufgabenträger sei in allen anderen europäischen Ländern längst Standard, sagte der Grünen-Abgeordnete Gastel.

Sobald diese Grundlagen geschaffen sind, halten es die Grünen für möglich, neben dem Ausbau des regulären Nachtzug-Netzes europaweite Nacht-Sprinter-Verbindungen einzurichten, die in acht bis 16 Stunden 1.000 bis 2.000 Kilometer zurücklegen.

„So kommen Reisende komfortabel über Nacht von Berlin nach Rom, von Köln nach Barcelona oder von München nach Athen“, sagte Gastel. Die Nacht-Sprinter könnten dem Papier zufolge eine „bequeme, klimafreundliche Alternative“ zu Auto und Flugzeug sein. Nach den Berechnungen der Grünen könnten durch 20 Verbindungen jährlich knapp 700.000 Tonnen CO2 eingespart werden. (dts)

 



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