Gute Zeiten für Discounter: Aldi und Lidl gewinnen den Brexit an der Ladenkasse

Die britischen Einzelhändler leiden - und Schuld ist vor allem die wirtschaftliche Unsicherheit wegen des Brexits. Doch es gibt auch Gewinner. Die kommen aber nicht aus Großbritannien.
Titelbild
Passanten gehen in der Innenstadt von Manchester, Großbritannien, an einer Filiale von Aldi vorbei.Foto: Marius Becker/dpa/dpa
Epoch Times6. November 2019

Hohe Einkaufspreise, weniger Kunden, Angst vor leeren Regalen: Der Brexit macht den Händlern in Großbritannien zu schaffen. 4 von 5 Briten sorgen sich, dass die Preise für Lebensmittel und Getränke nach dem Brexit weiter steigen.

„Es gibt kaum Zweifel unter Einzelhändlern, Herstellern und Landwirten, dass der Brexit zu einer erheblichen Störung der britischen Lebensmittelversorgung führen wird“, stellte das Forschungsinstitut Kantar Anfang Oktober fest. Die Sorgen spielen vor allem zwei Unternehmen in die Karten: Den deutschen Discountern Aldi und Lidl.

Gute Zeiten für Discounter

„Wir halten es für vorstellbar, dass wegen des Brexits die Verbraucher auch in Großbritannien noch mehr auf die Preise schauen“, sagt Kai Falk, Geschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), der Deutschen Presse-Agentur. „Die Resonanz der britischen Kunden ist sehr positiv. Es sind gute Zeiten für Discounter.“

Das bestätigt Ulrich Hoppe, Hauptgeschäftsführer der Deutsch-Britischen Handelskammer in London: Die Discounter würden mittlerweile auch von der breiten Mittelschicht äußerst positiv wahrgenommen

„The Aldi effect“ gefeiert

Bald 30 Jahre nach ihrem Markteintritt haben Aldi und Lidl die Supermarktlandschaft in Großbritannien umgekrempelt. Das Billigkonzept wird von Verbrauchern und Presse als „The Aldi effect“ gefeiert. Das Preis-Leistungs-Verhältnis sei im Vergleich mit den alteingesessenen Ketten deutlich besser, sagt Hoppe.

Und im Gegensatz zur Konkurrenz wachsen Lidl und Aldi weiter kräftig. Einer aktuellen Kantar-Studie zufolge konnten die deutschen Unternehmen ihren Marktanteil deutlich auf mittlerweile insgesamt 14 Prozent ausbauen. „Das Plus ist fast eine Milliarde Pfund (1,16 Mrd Euro) jährlich wert“, urteilte das Institut.

689.000 neue Kunden in nur vier Monaten

Aldi UK lockte zwischen Juli und Oktober 689.000 neue Kunden an und damit mehr als alle andere Ketten, in der Liste der beliebtesten Supermärkte liegt das Unternehmen auf Rang 2. Lidl UK kündigte jüngst eine Investitionsoffensive über 15 Milliarden Pfund in den kommenden fünf Jahren an. Beide Ketten wollen Dutzende neue Filialen im Land eröffnen und Tausende Jobs schaffen.

Dass die niedrigen Preise und hohe Infrastrukturkosten auf den Gewinn drücken, ficht Aldi-UK-Chef Giles Hurley nicht an. Das Unternehmen blicke nicht auf kurzfristige Profite, sagte er jüngst. „Unser Fokus liegt auf Wachstum; auf Verkäufen, Filialen und Kundenzahlen.“

Brexit Ende Januar

Nachdem der von Premierminister Boris Johnson wiederholt versprochene Austrittstermin am 31. Oktober nicht eingehalten wurde, soll Großbritannien die EU nun spätestens am 31. Januar 2020 verlassen. Die genauen Umstände sind aber weiter unklar, viele Kunden haushalten deswegen. Das drückt bei den britischen Einzelhändlern auf die Stimmung.

Beispiel Asda: Der drittgrößte britische Einzelhändler hat Tarif-Ärger mit den Beschäftigten, Umsatz und Marktanteil gingen zuletzt zurück, die Wettbewerbsbehörde verbot die Fusion mit Konkurrent Sainsbury’s. Die anderen Branchengrößen plagen ähnliche Probleme, selbst Marktführer Tesco kommt nicht zur Ruhe.

Erhebliche Einbußen bei Marks & Spencer

Erst vor kurzem kündigte überraschend Chef Dave Lewis seinen Rücktritt an. Nicht nur bei Lebensmitteln sind die Probleme groß – der Einzelhandelsriese Marks & Spencer musste im ersten Halbjahr (Ende September) erhebliche Einbußen in den Segmenten Bekleidung und Haushaltswaren hinnehmen. Analysten hatten bereits vorab vor einem „Blutbad“ in den Sparten gewarnt.

Vorteil Aldi und Lidl: Die Discounter gelten als gut gerüstet für ein mögliches Chaos nach dem EU-Austritt. „Der Brexit führt zu einem reduzierten Wirtschaftswachstum, der Druck auf die Konsumenten wird größer. Und ein Verbraucher, der stärker auf das Pfund achten muss, geht dann eher dahin“, sagt AHK-Chef Hoppe.

Aldi punktet mit kleinerer Produktpalette

Außerdem, so betonte es Aldi-Chef Hurley, biete das Unternehmen eine kleinere Produktpalette als die Konkurrenz. Drei Viertel des Angebots stammten von Herstellern und Lieferanten aus Großbritannien.

Das ist ein deutlicher Unterschied zum Gesamtmarkt – denn laut Kantar werden 62 Prozent aller Lebensmittel importiert, der Großteil aus der EU. Ein Aldi-UK-Sprecher kündigte an, das Unternehmen werde weiterhin die niedrigsten möglichen Preise anbieten – „was auch immer die Zukunft bereit hält“. (dpa)

Eine Buchempfehlung

Ein Buch für alle, denen das Schicksal der Welt am Herzen liegt: „Wie der Teufel die Welt beherrscht“.Foto: Epoch Times


Wer hat die Weltherrschaft? Wir leben in einer Zeit des Umbruchs. Immer klarer wird, dass die Geschichte der Menschheit nicht so ablief, wie sie heutzutage gelehrt wird.
Das Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ gibt die lange gesuchten Antworten.

„Kapitalismus abschaffen“? „Wohnungsgesellschaften enteignen“? Familie auflösen? Keinen Wohlstand und keine Kinder mehr wegen des Klimas? Frühsexualisierung? Solche Gedanken sind in Politik, Medien und Kultur populärer denn je. Im Kern drücken sie genau das aus, was einst schon Karl Marx und seine Anhänger der gesamten Menschheit aufzwingen wollten.

Der Kommunismus hat im 20. Jahrhundert hunderte Millionen Menschen physisch vernichtet, heute zielt er auf ihre Seelen. Bei vielen Menschen blieb glücklicherweise die der menschlichen Natur innewohnende Güte erhalten – was den Menschen die Chance gibt, sich vom Einfluss des „Gespenst des Kommunismus“ zu befreien.

Das Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ beschreibt nicht nur die historische Entwicklung, sondern legt offen, wie das Gespenst des Kommunismus daran gehindert werden kann, unsere Welt zu regieren.

ISBN Band 1: 978-3-9810462-1-2, Band 2: 978-3-9810462-2-9, Band 3: 978-3-9810462-3-6. Einzeln kostet jeder Band 19,90 Euro (zzgl. 2,70 Euro Versandkosten), alle drei Bände gemeinsam sind im Moment noch zum Sonderpreis von 45,00 Euro (zzgl. 5,50 Euro Versandkosten) zu erwerben. Das Buch hat insgesamt 1008 Seiten und über 1200 Stichworte im Indexverzeichnis.

Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder – falls vergriffen – direkt beim Verlag der Epoch Times Phone: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion