Ifo-Institut: „Kurzarbeiterzahl war noch nie so hoch“ – 7,3 Millionen im Mai

Titelbild
Während der Corona-Krise bleiben die Aufträge vieler Unternehmen aus. Deren Mitarbeiter erhalten deshalb Kurzarbeitergeld.Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/dpa
Epoch Times2. Juni 2020

Nach Berechnungen des Münchener Ifo-Instituts sind im Mai 7,3 Millionen Beschäftigte in Deutschland in Kurzarbeit gewesen. „Diese Zahl war noch nie so hoch“, erklärte Ifo-Arbeitsmarktexperte Sebastian Link am Dienstag. „In der Finanzkrise lag der Gipfel der Kurzarbeit im Mai 2009 bei knapp 1,5 Millionen Menschen.“

In der Corona-Krise hatten die Unternehmen ursprünglich 10,1 Millionen Arbeitnehmer zur Kurzarbeit angemeldet. Laut Daten des Ifo-Instituts wurden davon tatsächlich 71,6 Prozent in Kurzarbeit geschickt.

In den wirtschaftsnahen Dienstleistungen arbeiteten demnach 2,4 Millionen Menschen in Kurzarbeit, das waren 24,5 Prozent der Beschäftigten.

In der Industrie waren es 2,2 Millionen Menschen, oder 31 Prozent aller Beschäftigten, im Handel 1,3 Millionen Menschen oder 29,7 Prozent. Besonders gering war die Zahl auf dem Hoch- und Tiefbau mit 163.000 Arbeitern oder 4,1 Prozent der Beschäftigten.

Für die übrigen Wirtschaftszweige, die durch die Umfrage nicht erfasst wurden, schätzen die Wirtschaftsforscher die Kurzarbeit auf 1,3 Millionen Menschen oder 11,3 Prozent der Beschäftigten.

Im Gegensatz zur Finanzkrise, als über 80 Prozent der Kurzarbeiter in der Industrie beschäftigt waren, werde Kurzarbeit in der Corona-Krise „über fast alle Wirtschaftszweige hinweg eingesetzt“, erklärte das Ifo-Institut.

Die Zahlen basieren auf Konjunkturumfragen der Ökonomen, bei denen im Mai erstmals der Anteil der Kurzarbeiter der Firmen abgefragt wurde. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion