Kurzarbeit in Deutschland steigt kräftig

In Deutschland landen wieder mehr Beschäftigte in Kurzarbeit. Vor allem in der Industrie sind viele Menschen betroffen. Das hat aus Branchensicht aber nur indirekt etwas mit dem Coronavirus zu tun.
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Deutlich mehr Menschen als im Vormonat mussten im Dezember in Kurzarbeit.Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/dpa
Epoch Times12. Januar 2022

Die Zahl der Beschäftigen in Kurzarbeit in Deutschland ist nach Erkenntnissen des Ifo-Institutes deutlich gestiegen. Im Dezember legte sie auf 879.000 zu, wie die Münchner Wirtschaftsforscher am Mittwoch mitteilten.

Im November hatte die Zahl bei 712.000 gelegen. Damit stieg der Anteil der Kurzarbeiter von 2,1 Prozent auf 2,6 Prozent der Beschäftigen.

Die Branche mit einem der höchsten Anteile an allen in Kurzarbeit Beschäftigten ist die Metall- und Elektroindustrie. Zwischen August und Dezember sei dieser Anteil von 24 auf 35 Prozent gestiegen, teilte der Arbeitgeberverband Gesamtmetall mit. Demnach waren dort laut den Hochrechnungen des Ifo-Instituts im Dezember rund 308.000 Menschen in Kurzarbeit – 15.000 mehr als im November.

Welche Branchen besonders betroffen sind

Besonders verbreitet ist Kurzarbeit in der Autobranche mit 17,6 Prozent oder 166.000 Beschäftigten. In der Industrie insgesamt wuchs die Zahl von 381.000 auf 390.000 Beschäftigte (5,6 Prozent). „Das ist eine Folge der zunehmenden Lieferengpässe“, sagte Ifo-Forscher Sebastian Link.

Das Gastgewerbe verzeichnete dem Institut zufolge ein Plus von 75.000 auf 126.000. Im Einzelhandel stieg die Zahl von 23.000 auf 53.000.

Vor der Pandemie lag die Zahl der Kurzarbeiter im Februar 2020 bei 134.000, sprang im März auf 2,6 Millionen und erreichte im April 2020 den Rekordwert von 6 Millionen.

Die nun veröffentlichten Zahlen des Ifo-Instituts „verdeutlichen erneut, dass der Aufholprozess nach den beiden Rezessionsjahren 2019 und 2020 zum Stillstand gekommen ist“, teilte Gesamtmetall-Chefvolkswirt Lars Kroemer mit. „Ursache sind vor allem Lieferengpässe, welche die M+E-Industrie nunmehr in der ganzen Breite betreffen.“ (dpa)



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